Energy Future: Energieagentur ruft zum Energiesparen auf

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Bern,

Autofreie Sonntag, schärfere Tempolimits, Home Office und günstiger Nahverkehr - all dies empfiehlt die Internationale Energieagentur (IAE) den Industrieländern, um die Abhängigkeit von russischem Öl zu reduzieren.

Eine leere Autobahn in Neuseeland während des Lockdowns.
Eine leere Autobahn in Neuseeland während des Lockdowns. - AFP/Archiv

«In Folge des schrecklichen russischen Angriffs auf die Ukraine könnte die Welt die schlimmste Ölkrise seit Jahrzehnten erleben», warnte IEA-Direktor Fatih Birol am Freitag in Paris. Autofreie Sonntage, Tempolimit, Home Office und billiger Nahverkehr werden empfohlen.

Die Agentur stellte zehn Vorschläge vor, mit denen Verbraucher und Regierungen in Industrieländern den Ölverbrauch erheblich reduzieren können. Dies helfe nicht nur bei den Folgen des Ukraine-Kriegs, sondern auch beim Kampf gegen den Klimawandel und gegen Luftverschmutzung, betonte die IEA.

Wenn die entwickelten Staaten diesen Empfehlungen folgten, liessen sich innerhalb von vier Monaten 2,7 Millionen Barrel Öl einsparen - das entspricht der Menge, die sämtliche Autos in China verbrauchen.

Abhängigkeit von Russland reduzieren

Allein das Reduzieren der Geschwindigkeit auf Autobahnen um zehn Stundenkilometer würde den Ölbedarf um 430.000 Barrel pro Tag verringern. Drei Tage Heimarbeit pro Woche entsprechen nach den Berechnungen der IAE etwa 500.000 Barrel Öl. Autofreie Sonntage, wie sie in der Ölkrise 1973/74 üblich waren, könnten 380.000 Barrel Öl sparen.

Erdöl ölpreiskrise
Zugleich sind die russischen Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas gesunken. (Symbolbild) - keystone

Die IEA empfiehlt ausserdem, den Zugang von Autos in Innenstädten einzuschränken, Nachtzüge zu nutzen und Geschäftsreisen mit dem Flugzeug zu vermeiden, wenn es Alternativen gibt.

«Die Regierungen haben alle Mittel in der Hand, um die Nachfrage nach Öl zu drosseln», betont die IEA. Die meisten Vorschläge beträfen das Verhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, das durch Aktionen der Regierung gefördert werden könne. «Es sind Massnahmen, die in vielen Ländern schon getestet und für gut befunden wurden», sagte Birol. Laut IEA entfallen auf die Industrieländer rund 45 Prozent des weltweiten Verbrauchs an Öl.

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