Investitionen in Start-ups weiter gesunken
Start-ups erhielten 2024 zum zweiten Mal in Folge weniger Kapital, mit einem Rückgang von 15 Prozent. Optimismus herrscht jedoch bei KI- und Biotech-Start-ups.

Start-ups haben 2024 zum zweiten Mal in Folge weniger Geld erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr ging das investierte Kapital um 15 Prozent zurück. Optimistische Anzeichen gibt es dagegen für KI-bezogene und Biotech-Start-ups.
Insgesamt belief sich das Investitionsvolumen im letzten Jahr auf 2,3 Milliarden Franken. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY hervor. Es ist der niedrigste Wert der letzten vier Jahre, der Höchststand wurde 2022 mit fast 3,9 Milliarden Franken erreicht.
2024 kamen laut den Angaben 513 Finanzierungen zustande. Was einem Minus von knapp sieben Prozent entspricht. Der Rückgang flache sich aber deutlich ab und könne nicht mit dem Einbruch von 2023 verglichen werden, heisst es in der Mitteilung.
Vergleich zu Nachbarländern
2023, als der «EY Startup Barometer Schweiz» zum ersten Mal veröffentlicht wurde, war die Anzahl Finanzierungsrunden von 900 im Jahr 2022 auf 550 eingebrochen. Der Rückgang fiel in der Schweiz zudem moderater aus als in den deutschsprachigen Nachbarländer. In Deutschland sank die Anzahl der Finanzierungen um 12,3 Prozent, in Österreich um 19 Prozent.
Gleichzeitig interessierten sich laut Studie die Investoren in der Schweiz stark für Jungunternehmen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz tätig sind oder die neue Technologie als wesentlichen Bestandteil ihres Angebots nutzen. Die Finanzierungen für KI-Start-ups haben sich im Vergleich zu 2023 verdoppelt. Mehr als ein Fünftel der Deals (22 Prozent) kamen KI-bezogenen Geschäftsmodellen zugute.
Biotech und Gesundheitssektor dominieren
Der höchste Finanzierungsbetrag sichert sich allerdings erneut der Gesundheitssektor mit ungefähr einer Milliarde Franken. Dies entspricht einem Anteil von 45 Prozent der finanziellen Mittel, die 2024 in Schweizer Start-ups investiert wurden.
Sechs der zehn grössten Deals gehen an Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind. Dabei haben Biotech-Start-ups den grössten Schwung mitgenommen haben. Gefolgt von Medtech, Care und Life Sciences.