Italienischer Energiekonzern Enel plant milliardenschwere Verkäufe
Der italienische Energiekonzern will die Verschuldung bekämpfen. Dafür sind Verkäufe in Milliardenhöhe geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Der italienische Energiekonzern Enel ist stark verschuldet.
- Um die Schulden zu bekämpfen, sollen Beteiligungsverkäufe in Milliardenhöhe stattfinden.
- Der Konzern kämpft mit einer Verschuldung von fast 70 Milliarden Euro.
Der italienische Energiekonzern Enel will seinen Schuldenberg durch milliardenschwere Beteiligungsverkäufe verringern. In den kommenden Jahren will das grösste Energieunternehmen des Landes im Portfolio aufräumen und sich regional schlanker aufstellen. Dies teilt der Versorger am Dienstag mit. Geplant sind Verkäufe in Höhe von 21 Milliarden Euro.
Per Ende September stand bei Enel eine Nettoverschuldung von fast 70 Milliarden Euro in den Büchern. Dies im Vergleich zu knapp 52 Milliarden Ende 2021.
Enel will die Verkäufe schon im kommenden Jahr starten und sich dann als agileres Unternehmen auf sechs Kernländer konzentrieren. Dazu gehören Italien, Spanien, USA, Chile, Kolumbien und Brasilien. Im Gegenzug werde man sich aus anderen Märkten in Europa und Südamerika zurückziehen. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll auf drei Viertel der gesamten Stromerzeugung steigen.
Weitere unruhige Jahre werden erwartet
Die anfallenden Investitionen bezifferte der Konzern für die restlichen Jahre der Planungsperiode bis 2025 auf 37 Milliarden Euro. «In den nächsten drei Jahren werden wir uns auf integrierte Geschäftsmodelle, digitales Know-how und Geschäftsbereiche konzentrieren. Diese schaffen trotz des derzeit schwierigen Umfelds einen Mehrwert», sagte Konzernchef Francesco Starace.
Der Manager erwartet nach eigenen Angaben «mindestens noch ein paar Jahre mit Turbulenzen». Dies angesichts steigender Gaspreise und den Eingriffen der Politik. Daher verfolge Enel nun einen «konservativeren Ansatz». Auf diesem Weg soll der Schuldenberg abschmelzen, den Enel im Zuge einer Übernahmewelle zum Ausbau der erneuerbaren Energien angehäuft hatte.