IWF: Zölle belasten Haushaltslage – Staatsschulden steigen
Laut IWF belasten Trumps Zölle und Gegenzölle die globale Haushaltslage und damit auch die Staaten.

Die gewaltigen Zölle von US-Präsident Donald Trump und entsprechende Vergeltungsmassnahmen belasten laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) die globale Haushaltslage. Dies habe Folgen für die Staaten.
Neue Zölle verursachen Angebots- und Nachfrageschocks, schüren Unsicherheit, treiben Finanzierungskosten in die Höhe, erhöhen die Volatilität der Finanzmärkte und schwächen die Wachstumsaussichten, wie es in dem in Washington veröffentlichten IWF-Bericht «Fiscal-Monitor» heisst.
Globale Schuldenquote steigt 2024 auf über 95 Prozent des BIP
Weltweit werde ein Anstieg der öffentlichen Schulden um 2,8 Prozentpunkte des Bruttoinlandprodukts (BIP) in diesem Jahr erwartet. Damit dürfte die Schuldenquote gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung bei mehr als 95 Prozent liegen.
«Dieser Aufwärtstrend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, sodass die Staatsverschuldung bis zum Ende des Jahrzehnts auf nahezu 100 Prozent des BIP ansteigen und damit das Niveau einer Pandemie übertreffen wird», warnen die IWF-Fachleute. Grosse Volkswirtschaften wie Brasilien, China, Frankreich, Südafrika, Grossbritannien und die Vereinigten Staaten tragen dem IWF zufolge massgeblich zum Anstieg der weltweiten Staatsverschuldung bei.
Der Schuldenstand könne sogar noch weiter ansteigen, wenn die Einnahmen und die Wirtschaftsleistung aufgrund höherer Zölle und schwächerer Wachstumsaussichten stärker zurückgehen als derzeit prognostiziert. Höhere Zölle könnten zwar kurzfristig zu höheren Einnahmen führen, heisst es in dem Bericht. Dieser Effekt werde aber wahrscheinlich nachlassen, wenn höhere Preise zu sinkenden Importen und einer rückläufigen Produktion führten.