Johannes Rüegg-Stürm muss bei HSG-Leitung antraben
Johannes Rüegg-Stürm ist offenbar in den Skandal um Pierin Vincenz tief verwickelt. Die Universität St. Gallen will ihren Professor darum zu Rede stellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar ist auch Johannes Rüegg-Stürm im Skandal um Pierin Vincenz involviert.
- Der ehemalige Raiffeisen-Präsident soll dessen Rotlichtbesuche abgesegnet haben.
- Nun will die Universität St. Gallen das Gespräch mit dem Professor Rüegg-Stürm suchen.
Es sind brisante Anschuldigungen gegen Johannes Rüegg-Stürm. Der ehemalige Verwaltungsratspräsident der Raiffeisen-Gruppe soll Ausflüge von Pierin Vincenz ins Rotlichtmilieu abgesegnet haben. Die entsprechenden Spesenbelege: eigenhändig von ihm unterschrieben. Dies geht aus dem Protokoll der Einvernahme von Rüegg-Stürm durch die Staatsanwaltschaft hervor, wie die «Sonntags Zeitung» gestern berichtete.
Ein rotes Tuch für die Universität St. Gallen (HSG). Denn: Johannes Rüegg-Stürm arbeitet dort als Professor für Organization Studies. Er lehrt dort über die gute Führung öffentlicher Unternehmen.
Die Universität will Klarheit schaffen. «Präsident des Universitätsrates, Regierungsrat Stefan Kölliker, sowie Rektor Bernhard Ehrenzeller werden das Gespräch mit Herrn Rüegg-Stürm suchen.» Dies schreibt die Medienstelle der HSG heute auf Anfrage von Nau.ch.
Rüegg-Stürm ohne Anklage
Angeklagt ist nur Pierin Vincenz. Ihm werden gewerbsmässiger Betrug, Veruntreuung, Urkundenfälschung sowie passive Bestechung vorgeworfen.
Rüegg-Stürm ist – stand heute – fein raus. Auf Nachfrage des Staatsanwalts bekräftigt er, nichts von Verbindungen zu Strip-Klubs gewusst zu haben. Weder bei Kreditkarten-Buchungen von Nightway, Golden Bar oder Cecil Dance hat bei ihm die Alarmglocke geläutet.
«Also ich habe bei diesem Namen keinen Verdacht gehegt», wird Rüegg-Stürm in der «Sonntags Zeitung» zitiert. Auch habe er sich nicht vorstellen können, dass es sich um Stripclubs gehandelt haben könnte.