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Julius Bär schreibt im Halbjahr tieferen Gewinn

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Zürich,

Die Zürcher Privatbank Julius Bär verzeichnet im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang und weniger Neugeldzufluss.

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Julius Bär war wegen hoher Kredite an die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko in den Schlagzeilen gestanden. (Symbolbild) - keystone

Die Privatbank Julius Bär muss im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang hinnehmen. Nach den anhaltenden Negativ-Schlagzeilen vom vergangenen Winter um das Signa-Debakel ist auch der Neugeldzufluss zu der Zürcher Privatbank unter dem Vorjahr ausgefallen.

Der Konzerngewinn ging im Vorjahresvergleich um 15 Prozent auf 452 Millionen Franken zurück, wie Julius Bär am Donnerstag mitteilte. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Halbjahresgewinn lag mit 460 Millionen Franken um 15 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich Ende Juni auf 474 Milliarden Franken gegenüber 471 Milliarden per Ende April. Im Vergleich zum Jahresende 2023 sind die verwalteten Vermögen damit um 11 Prozent gestiegen. Unterstützung boten dabei eine positive Entwicklung der Finanzmärkte sowie vorteilhaftere Wechselkursbedingungen.

Der Netto-Neugeldzufluss im ersten Halbjahr belief sich auf 3,7 Milliarden Franken, nachdem die Bank vor Jahresfrist noch einen Zufluss von 7,1 Milliarden Franken vermeldet hatte. Nach einem negativen Start im Januar habe sich das Neugeld in den Folgemonaten deutlich erholt, schreibt Julius Bär.

Signa-Debakel und Führungswechsel

Julius Bär war ab November 2023 während Monaten wegen hoher Kredite an die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko in den Schlagzeilen gestanden. Nach einem Grossabschreiber von gut 600 Millionen Franken trat Anfang Februar 2024 der damalige CEO Philipp Rickenbacher zurück. Am Dienstag hat die Bank mit dem derzeitigen Goldman-Sachs-Banker Stefan Bollinger einen neuen Chef präsentiert.

Die Abwicklung des Private Debt-Kreditbuchs, in dem die Signa-Kredite enthalten waren, schreite wie geplant voran, heisst es weiter. Ende Juni 2024 belief sich der Nominalwert des Kreditbuchs auf 0,6 Milliarden gegenüber 0,8 Milliarden per Ende 2023. Die Abwicklung soll bis Ende 2026 weitgehend abgeschlossen sein.

Der Betriebsertrag fiel mit 1,95 Milliarden Franken (-4%) unter dem Vorjahreswert aus. Dabei ging der Ertrag im Zinsengeschäft mit dem wieder tieferen Zinsniveau zurück. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte die Bank dagegen zulegen.

Sparprogramm und Analysten-Erwartungen

Die Bank verdiente derweil auf den verwalteten Vermögen weniger als im Vorjahr: Die Bruttomarge belief sich auf «85 Basispunkte» nach «93 Basispunkten» im gleichen Vorjahressemester. Verschlechtert präsentierte sich auch die Kosteneffizienz.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug noch 71 Prozent gegenüber einem Wert von 65 Prozent im Vorjahreszeitrum. Die Bank will nun ihr Sparprogramm beschleunigen und erhöht die Vorgaben für die Einsparungen auf 130 Millionen von bisher 120 Millionen Franken.

Mit den vorgelegten Jahreszahlen hat Julius Bär die Erwartungen der Analysten beim Gewinn nicht erfüllen können. Dagegen fielen die Nettoneugelder und die verwalteten Vermögen etwas über den durchschnittlichen Erwartungen aus.

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