Jüngstem Kursrutsch folgt Erholungsrally an der Wall Street
Nach dem Kurseinbruch der Vorwoche hat die Wall Street am Montag eine fulminante Erholungsrally erlebt. Der Dow Jones Industrial kletterte um 2,84 Prozent auf 24'202,60 Punkte. In den vergangenen fünf Handelstagen war der Leitindex um 5,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen abgesackt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dow-Jones-Index erholte sich stark.
- Experten sind sich nicht sicher, was zur Kurserholung geführt hat.
- Die zuvor abgestürzte Facebook-Aktie erholte sich ebenfalls.
Mit minus 6 Prozent war es dem breit gefassten S&P 500 sogar noch deutlich schlechter ergangen. Er war genau bis auf seine 200-Tage-Linie zurückgefallen, die bei Börsianern als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Von dort aus sprang er nun um 2,72 Prozent auf 2658,55 Punkte nach oben. Der zuletzt vergleichsweise bessere Technologieindex Nasdaq 100 führte auch jetzt das Feld mit plus 3,78 Prozent auf 6753,83 Punkte an.
Mit einer fundamentalen Erklärung für die starke Erholung taten sich Börsianer schwer. Die zuletzt von der drohenden Eskalation des Handelskonflikts gezeichnete Anlegerstimmung hatte jedenfalls am Wochenende US-Finanzminister Steven Mnuchin verbessert. Er äusserte sich «vorsichtig hoffnungsvoll», dass man sich im Streit um Strafzölle einigen könnte.
Auch Microsoft legt zu
Mit Ausnahme von General Electric legten alle Dow-Werte zu. Besonders kräftig aufwärts ging es mit 7,6 Prozent für die Papiere von Microsoft nach einem positiven Kommentar von Morgan Stanley. Analyst Keith Weiss traut dem Softwaregiganten binnen eines Jahres einen Börsenwert von einer Billion US-Dollar zu. Aktuell ist der Konzern aus Redmond gut 700 Milliarden Dollar schwer. Der Experte setzt dabei auf den Ausbau des Cloud-Geschäfts.
Facebook mit Wende
Ein imposante Wende schafften derweil die Facebook-Aktien: Nach minus 14 Prozent in der Vorwoche rutschten die Papiere des von einem Daten-Skandal gebeutelten Online-Netzwerks am Montag zunächst nochmals um 6,5 Prozent auf einen weiteren Tiefststand seit Juli 2017 ab. Letztlich gingen sie jedoch mit einem Plus von knapp einem halben Prozent bei 160,06 Dollar aus dem Handel.
Mit Blick auf GE verwiesen Börsianer auf einen Pressebericht, der die Risiken der Finanzsparte GE Capital betont habe. Die Papiere gaben daraufhin um 1,4 Prozent nach und setzten ihre Durststrecke auf dem tiefsten Niveau seit Mitte 2009 fort.
Dropbox knüpfte derweil an das erfolgreiche Börsendebüt vom Freitag an. Die Papiere des Online-Speicherdienstes legten um 6,9 Prozent zu und lagen mit 30,45 Dollar deutlich über dem Ausgabepreis von 21 Dollar.
Der Eurokurs kletterte auf das höchste Niveau seit sechs Wochen und kostete zuletzt 1,2452 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2411 (Freitag: 1,2346) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8057 (0,8100) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen waren zu Wochenbeginn weniger gefragt. Sie verloren 8/32 auf 99 6/32 Punkte und rentierten mit 2,843 Prozent.