Die britische Vodafone will die deutsche Unitymedia übernehmen. Dem muss aber noch das deutsche Kartellamt zustimmen.
Ein Firmenschild hängt am Gebäude mit der Firmenzentrale des Unternehmens Unitymedia.
Vodafone meldete Unitymedia-Übernahme bei EU-Wettbewerbshütern an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kartellamt will über die Übernahme des Telekom-Riesen Unitymedia selbst entscheiden
  • Dieser Entscheid wurde im Vorfeld so erwartet.
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Das Kartellamt Deutschlands will die geplante milliardenschwere Übernahme des Kabelanbieters Unitymedia, das deutsche Pendant zur schweizerischen UPC, durch den britischen Telekommunikationsriesen Vodafone wie erwartet selbst prüfen. Im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sei die Verweisung des Fusionsfalles von Vodafone und Liberty Global beantragt worden, sofern er deutsche Märkte betreffe, teilte die Behörde heute Donnerstag in Bonn (D) mit.

«Von den Wirkungen des Zusammenschlusses ist vor allem Deutschland betroffen», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. «Hier könnte die Übernahme von Unitymedia zu ganz erheblichen Veränderungen der Marktverhältnisse im Bereich des Kabelfernsehens und der Telekommunikation führen.» Mundt hatte bereits im August angekündigt, einen Verweisungsantrag zu prüfen.

Die europäische Fusionskontrollverordnung sieht vor, dass ein Verfahren unter bestimmten Bedingungen ganz oder teilweise an einen oder mehrere Mitgliedstaaten verwiesen werden kann. Vor gut zwei Wochen hatte Vodafone die Übernahme bei den EU-Wettbewerbshütern angemeldet. Im Mai hatte Vodafone angekündigt, die Liberty-Global-Kabelnetze in Deutschland, Ungarn, Tschechien und Rumänien für 21,1 Milliarden Franken inklusive Schulden übernehmen zu wollen. Die hiesigen Wettbewerber Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland sehen die Übernahme kritisch.

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