Kino

Kinos und Fitnesscenter: Kunden ja, Gewinn nein

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Kinos und Fitnesscenter sind wieder offen. Die Nachfrage ist da, doch das Geschäft lohnt sich nicht. Eine Zwischenbilanz.

Fitness
Seit dem 19. April dürfen Kinos und Fitnesscenter wieder Kunden empfangen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 19. April dürfen Kinos und Fitnesscenter wieder öffnen – mit Einschränkungen.
  • Pro Kino-Vorstellung sind im Schnitt 45 Personen anwesend.
  • Fitnesscenter sind bis 70 Prozent weniger frequentiert als vor der Krise.

Mitte April ist ein Stück Normalität zurückgekehrt. Seither dürfen Fitnesscenter und Kinos wieder Kunden empfangen. Doch geht das Geschäft auf? Zeit für eine Zwischenbilanz.

Beide Branchen dürfen beschränkt Kunden empfangen. In den Kinosälen dürfen nur ein Drittel der Plätze genutzt werden, zugelassen sind maximal 50 Personen. Weiter gilt eine Maskenpflicht und ein Konsumationsverbot.

Kino
Blick in einen vollbesetzten Kino-Saal. - unsplash

Die Zuschauerzahlen seien aktuell sehr wetterabhängig, sagt René Gerber, Generalsekretär vom Kinoverband Pro Cinema. «So kommen an einem regnerischen Wochenende gerne mal 300 Prozent mehr Zuschauer als bei schönem Wetter. Absolut und im Vergleich zu früheren Jahren sind die Zahlen ernüchternd.» Etwas anderes habe er aber auch nicht erwartet.

Geschäft nicht kostendeckend

Aufgrund des Corona-Regimes sitzen im Schnitt in einer Vorstellung 45 Personen. Das Geschäft könne so nicht einmal kostendeckend betrieben werden, sagt Gerber. «Zumal neben den Einschränkungen bei der Platzzahl auch das Kioskgeschäft fehlt.»

Aktuell erhalten die Kinos noch Unterstützung von Bund und Kantonen. «Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass in den kommenden Monaten Kinos schliessen müssen, wenn diese Unterstützungsmassnahmen wegfallen.»

Claude Ammann
Claude Ammann ist Präsident des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitsverbandes. - ZVG

Ähnlich sieht es in den Fitnesscentern aus. Hier gelten Masken- und Abstandspflicht und eine Personenbeschränkung. Die Frequenz liege aktuell bei 30 bis 40 Prozent gegenüber einem normalen Jahr, sagt Claude Ammann. «Dies hat sicher auch damit zu tun, dass viele Leute sich im Homeoffice befinden», kommentiert der Präsident des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitsverbands.

Gehen Sie regelmässig ins Kino oder ins Fitnesscenter?

Das dürfte auch erklären, warum es insgesamt auf dem Land etwas besser läuft als in der Stadt. Trotzdem: Rentabel sei aktuell kein einziges Fitnesscenter, so Ammann. «Unsere Branche befindet sich immer noch in einem Überlebenskampf, der sich sicherlich bis mindestens Ende Jahr weiterführen wird.»

Besonders KMU-Betriebe leiden unter der aktuellen Situation. «Diese können sich nicht wie die Grossketten wie Migros, Coop oder Basefit auf starke Investoren oder Querfinanzierung zurückgreifen.»

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