Kino

«Heldin» im Kino: Packender Film über Pflegenotstand überzeugt

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Deutschland,

Petra Volpes Drama «Heldin» beleuchtet den Alltag einer Krankenschwester und thematisiert den akuten Pflegenotstand in der Schweiz.

Crew von Heldin
Die Kamerafrau Judith Kaufmann, Schauspielerin Leonie Benesch und Regisseurin Petra Volpe bei der Premiere von Heldin. - keystone

Der Film «Heldin» der Schweizer Regisseurin Petra Volpe feierte kürzlich Weltpremiere auf der Berlinale. Nun ist er in den Kinos zu sehen.

Das Drama mit der Hamburgerin Leonie Benesch in der Hauptrolle thematisiert den Pflegenotstand in der Schweiz. «Heldin» überzeugt sowohl Kritiker als auch Zuschauer.

«Heldin»: Realitätsnahe Darstellung des Pflegenotstands

Die Kamera begleitet Benesch in ihrer Rolle als Krankenschwester Floria während einer anstrengenden Schicht. Der Film zeigt eindrücklich den stressigen Alltag in einem unterbesetzten Krankenhaus, wie «NDR» berichtet.

Benesch bereitete sich intensiv auf ihre Rolle vor. Sie absolvierte ein einwöchiges Praktikum in einem Schweizer Kantonsspital, um authentische Erfahrungen zu sammeln.

Unterschiedliche Erfahrung im Praktikum

«Die Schichten waren sehr unterschiedlich», erzählt die Schauspielerin laut «NDR». Der Film zeigt nicht nur die Herausforderungen des Pflegeberufs, sondern setzt auch ein Denkmal für die Pflegekräfte.

Regisseurin Volpe betont die Wichtigkeit des Themas: «Der Film ist wirklich eine Liebeserklärung an die Pflegenden», wie «NDR» zitiert. Er zeige gleichzeitig die Härte des Berufs, aber auch das Schöne und Heldenhafte.

Premiere von Heldin
Pflegekräfte aus verschiedenen Krankenhäusern demonstrieren am Rande der Premiere des Films «Heldin» vor dem Zoopalast in Berlin. - keystone

Die im Film dargestellte Situation spiegelt die Realität in Schweizer Spitälern wider. Gemäss einer Umfrage von Synpulse können Spitäler durchschnittlich 5 Prozent der Pflegestellen nicht besetzen, wie «Synpulse» berichtet.

Auswirkungen des Personalmangels

Der Fachkräftemangel hat konkrete Auswirkungen auf den Spitalbetrieb. Laut der Synpulse-Umfrage musste etwa die Hälfte der befragten Spitäler zeitweise OP-Säle schliessen.

Über 60 Prozent hatten zum Umfragezeitpunkt Betten aufgrund von Personalmangel geschlossen. Diese Situation könnte sich in Zukunft noch verschärfen.

Prognosen gehen davon aus, dass der Schweiz bis 2030 rund 20'000 Vollzeitstellen in der Pflege fehlen werden, wie «Synpulse» mitteilt.

Lösungsansätze gesucht

Die Problematik des Pflegenotstands beschäftigt auch die Politik. Das Schweizer Stimmvolk hat bereits über die sogenannte «Pflegeinitiative» abgestimmt, wie «Swissinfo» berichtet. Verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Situation werden diskutiert.

Musstest du selbst schon einmal eine Zeit in Krankenhaus verbringen?

Der Film «Heldin» leistet einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über den Pflegenotstand. Er zeigt eindrücklich die Herausforderungen des Pflegeberufs und würdigt gleichzeitig die unermüdliche Arbeit der Pflegekräfte.

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Kommentare

User #5714 (nicht angemeldet)

Leider ist dies die bittere Realität in der Pflege und im Film eine relativ „normale“ Schicht im Spital, wie ich es selbst immer wieder erlebte in 25 Jahren in der Pflege. Ich bin bei solchen Filmen sehr kritisch. Ich bin jedoch sehr überrascht, wie authentisch und echt dieser Film gelungen ist mit typisch wiedererkennbaren Situationen. Ich kann es absolut verstehen, wenn die Menschen sich dieses Thema nicht freiwillig anschauen möchten. Doch leider wird es uns früher oder später alle betreffen und können nicht davonlaufen. Ich schraube meine eigenen Erwartungen an die Pflegequalität herunter, da sie aufgrund des Personalmangels nicht mehr sichergestellt ist, auch bei Privatversicherten. Traurig und bedenklich finde ich nur, wie die Politik und die Direktoren der Institutionen die Meinungen der Pflegefachleute nicht ernst nehmen und mit Zahlen und Fakten herunterspielen, welche den frustrierten und wartenden Patienten nicht weiterhelfen. Ich mag nicht mehr warten auf bessere Arbeitsbedingungen. Ich arbeite jetzt als Pflegefachperson HF (Höhere Fachschule) an einer Discounterkasse im Verkauf und habe genau gleich viel Lohn wie in der Pflege. Jedoch ohne Risiko, dass ich die Verantwortung für Todesfälle tragen muss, die der mangelnden Zeit verschuldet sind, um Geld zu sparen. Ich vermisse meinen Job sehr, doch der Gesundheit zuliebe bleibe ich ihm fern.

User #4557 (nicht angemeldet)

Schade, dass die schönen Seiten von diesem Beruf nicht im Film gezeigt werden. Dieser Film ist total übertrieben und nur negativ. Nicht schauen, das ist nicht die Realität sondern reine Provokation. Dieser Job bietet sehr viel wenn man am richtigen Ort arbeitet. Auch die Bezahlung ist überdurchschnittlich gut im Vergleich zu einem KV Job.

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