Kiosk-Mitarbeiter fürchten sich vor Päckli-Flut an Weihnachten

Online-Shopper können Retouren am K-Kiosk abgeben. Das sorgt bei einigen Angestellten für Kopfschmerzen. Bei der Gewerkschaft Syna hat man Verständnis.

K-Kiosk
Eine K-Kioskfiliale. - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Shopper können Zalando-Retouren beim K-Kiosk zurückgeben.
  • Die Gewerkschaft Syna kritisiert, dass oft der Platz dafür fehlt.

Online-Shopping ist weiterhin auf Wachstumskurs. Alleine Kleider-Händler Zalando setzt in der Schweiz fast 800 Millionen Franken um.

Doch nicht jedes Päckli behält der Kunde. Bei Zalando liegt die Rücksende-Quote bei 50 Prozent. Diese Pakete bringen die Kunden zurück zur Post.

Oder zum Kiosk. Die K-Kioske von Valora nehmen ebenfalls Retouren von Zalando und einigen anderen Online-Händlern zurück. Doch das kommt bei den Angestellten nicht gut an.

Es fehlt an Platz

«Mittlerweile nehmen die vielen Päckli einen Grossteil meiner Arbeitszeit in Anspruch», klagt eine Kiosk-Mitarbeiterin aus Bern. Aus Angst will sie ihren Namen nicht nennen.

Sie ärgert sich darüber, dass ihr oft an Platz fehlt, um die Pakete zu verstauen. Ähnlich klingt es bei einer Kollegin, die an einer anderen Filiale arbeitet. «Mir graut vor der Päckli-Flut vor Weihnachten

Zalando
Zalando möchte Luxusmarken verkaufen. (Archivbild) - dpa

Bei der Gewerkschaft Syna ist das Problem bekannt. «Die Paket-Dienstleistungen nerven die Angestellten sehr und es gibt viele Klagen», sagt Zentralsekretär Marco Greu. Gerade in kleineren Kiosken gebe es oft zu wenig Platz für die Paketflut. «Oftmals wird beispielsweise das WC der Angestellten mit Paketen zugestellt – oder die Fluchtwege.»

Greu hält fest, dass man nicht grundsätzlich gegen Zusatzdienstleistungen sei. «Aber die Kioske müssten dafür entsprechend ausgestattet sein und der Zusatzaufwand für das Personal muss auch vergütet werden.»

Valora sieht kein grosses Problem

Denn: «Es geht nicht, dass Mitarbeitende in der gleichen Zeit und zum gleichen – schlechten – Lohn immer mehr Aufgaben erledigen müssen.»

Kiosk-Betreiberin Valora relativiert. Man habe in den letzten 12 Monaten von einer grossen Mehrheit der Verkaufsstellen keine entsprechende Rückmeldung erhalten. «Uns ist einzig bekannt, dass die Situation am Wochenende noch nicht überall optimal ist», erklärt Sprecherin Christina Wahlstrand-Hartmann.

Nicht alle K-Kioske nehmen Päckli von Online-Händlern entgegen. Sogenannte Schalterkioske ohne Lager bieten den Dienst nicht an. Zudem sind die Filialen nicht verpflichtet, grössere Pakete (ab 80cm x 60cm x 60cm) anzunehmen. «Die durchschnittliche Anzahl Retouren-Pakete pro Tag pro Verkaufsstelle ist auf einem einstelligen Niveau», hält Wahlstrand-Hartmann fest.

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