Konjunkturerwartungen von Finanzexperten steigen im September stark an
Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten für Deutschland sind im September überraschend stark gestiegen.

Das Wichtigste in Kürze
- ZEW: Keine Entwarnung bezüglich Entwicklung der Wirtschaft.
Der Index legte um 21,6 Punkte zu und liegt damit bei minus 22,5 Punkten, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim am Dienstag mitteilte. Der langfristige Durchschnitt der ZEW-Konjunkturerwartungen von 21,5 Punkten werde damit nach wie vor deutlich unterschritten.
Die Zunahme der Erwartungen bedeute «keine Entwarnung bezüglich der Entwicklung der deutschen Wirtschaft im kommenden halben Jahr», erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Aussichten blieben weiterhin negativ.
Die Aufwärtsentwicklung im September erklärte Wambach vor allem mit drei Faktoren: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China habe sich nicht wie befürchtet weiter verschärft; es bestehe noch Hoffnung, dass sich ein ungeordneter Austritt Grossbritanniens aus der EU doch noch vermeiden lasse, und ausserdem versuche die Europäische Zentralbank mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik die konjunkturellen Risiken im Eurogebiet zu reduzieren.
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Grossunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.