Konsumstimmung sinkt im März wieder
Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher sind wegen der hohen Infektionsraten und vor allem wegen der hohen Inflation verunsichert.
Das Wichtigste in Kürze
- GfK sieht aber Aussichten für die nächsten Monate «durchaus positiv».
Ihre Konsumstimmung nimmt im März entsprechend ab, wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg ermittelte. Das Gfk-Barometer sank um 1,4 Punkte auf minus 8,1 Punkte. Konsumexperte Rolf Bürkl verwies aber auf die «durchaus positiven» Aussichten für die nächsten Monate.
Im Februar hatte es so ausgesehen, als könnte sich das Konsumklima erholen, erklärte die GfK am Mittwoch; es war der erste Anstieg nach drei Rückgängen in Folge. Doch die im Befragungszeitraum vom 3. bis 14. Februar stark steigenden Corona-Infektionszahlen und vor allem die hohen Inflationszahlen kehrten den Trend wieder um.
Dennoch blickt Konsumexperte Bürkl optimistisch auf die kommenden Monate: «Erst kürzlich wurde beschlossen, tiefgreifende Pandemiebeschränkungen aufzuheben. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass damit auch die Konsumlaune der Verbraucher wieder zurückkehrt», erklärte er. «Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen.»
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich Interviews mit rund 2000 Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Die Konjunkturstimmung war im Februar höher als im Januar: Die Verbraucher gingen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder kräftiger wachsen wird, erläuterte Bürkl.
Wegen der hohen Inflation sanken die Einkommensaussichten aber. «Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft», erklärte Bürkl.
Der Indikator Einkommenserwartung sei ein wesentlicher Bestandteil des Konsumklimas - für eine nachhaltige und kräftige Erholung des privaten Konsums sei es «überaus wichtig, dass sich der Preisauftrieb wieder signifikant abschwächt», sagte der Experte. Dann würden sich auch die positiven Effekte der überaus stabilen Beschäftigungslage durchsetzen und den Konsum stützen. Und dann werde auch die Anschaffungsneigung wieder steigen, die in der aktuellen Februar-Umfrage zurückging.
Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Der Konsumklima-Index hatte vor Ausbruch der Corona-Pandemie jahrelang um die zehn Punkte gelegen. Im Oktober 2021 hatte der Wert 1,0 Punkte erreicht - danach war er wegen der vierten Corona-Welle wieder gesunken.