Lebensmittel Ampel: Konsumentenschützer uneinig über System
Danone will ab 2019 den sogenannten Nutri-Score aufdrucken. Dafür gibts Lob von der Stiftung für Konsumentenschutz. Das Konsumentenforum hält davon nichts.
Das Wichtigste in Kürze
- Danone führt ab 2019 in der Schweiz ein Ampelsystem für Lebensmittel ein.
- Die Stiftung für Konsumentenschutz begrüsst das, das Konsumentenforum ist skeptisch.
Kleine Revolution im Detailhandel. Der französische Danone-Konzern will in der Schweiz ab 2019 seine Produkte mit einer Lebensmittelampel versehen. Dabei setz das Unternehmen auf den Nutri-Score. Dieses System hat sich in Frankreich bereits etabliert.
Der Nutri-Score funktioniert denkbar einfach: Auf den Produkten ist eine fünfstufige Skala aufgedruckt. Diese geht von grün bis rot. Das System wurde von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt. In die Bewertung fliessen nicht nur die Nährwerte ein. Auch Komponenten wie Nahrungsfasern, Protein oder Früchte werden positiv angerechnet.
Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) begrüsst diesen Entschluss. Denn: «Studien über das Einkaufsverhalten der Konsumenten in Frankreich ergaben, dass die Nutri-Score-Kennzeichnung insbesondere junge Konsumenten und solche, welche sehr preisbewusst einkaufen, positiv beeinflusst», heisst es bei der Stiftung.
«Hält niemanden vom Kauf ab»
Anders beurteilt das liberale Konsumentenforum das Ampelsystem. «Der Nutri-Score, da sind wir davon überzeugt, hält niemanden vom Kauf der rot markieren Produkte ab», sagt Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums zu Nau.
Die Präsidentin der CVP-Frauen kritisiert zudem: «Der Nutri-Score informiert niemals so detailliert wie die Nährwertangaben. Dort sind die ‹Big 5› vermerkt, und somit alles, was man wissen muss.» Der Zuckergehalt sei ja bereits ganz klar ausgewiesen.
Ganz zufrieden ist sie mit der aktuellen Handhabung aber nicht. «Unser Wunsch wäre ein einheitliches Nährwertsystem.» Aktuell sind die Infos in Tabellen oder in Fliesstextform dargestellt. «Oft ist es wirklich sehr klein gedruckt; zum Beispiel bei Schoggiriegeln im Innenfalz der Verpackung. Das ist in der Tat nicht optimal.»
