Libra: Facebook plant die Einführung seiner Digitalwährung
Nächstes Jahr soll die Facebook-Währung Libra eingeführt werden. Am Montag trafen sich die Gründer in Genf und diskutierten über die Grundsätze des Vorhabens.
Das Wichtigste in Kürze
- Kommendes Jahr soll die Facebook-Währung Libra eingeführt werden.
- Vergangenen Montag haben sich die Gründer des Projekts in Genf getroffen.
- Dabei ernannten sie die Führung der für die Währung gegründeten Libra Association
Facebook setzt den Aufbau seiner weltweiten Krytowährung Libra trotz des Ausstiegs grosser Investoren fort. Am Montag haben 21 Gründungsmitglieder in Genf eine Charta verabschiedet. Zudem ernannten sie die Führung der für die Digitalwährung gegründeten Libra Association.
Wie das Libra-Aufsichtsgremium mit Sitz in Genf mitteilte, stimmten die Mitglieder der Charta zu, welche die Grundsätze des Projekts festlegt. Die Einführung der Digitalwährung ist für das nächste Jahr geplant.
Fünf Personen im Libra-Vorstand
In den Vorstand der Libra Association wurden fünf Personen gewählt. Darunter David Marcus von Facebook sowie Vertreter von dem Zahlungsunternehmen PayU. Auch Mitglieder der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz, der Blockchain-Firma Xapo Holdings und der gemeinnützigen Organisation Kiva Microfunds waren dabei. Weitere Mitglieder der Vereinigung sind Vodafone und die Mitfahrdienste Uber und Lyft.
Bedenken von Notenbanken wegen Libra
Facebook will mit Libra nach eigenen Angaben nicht nur Bezahlvorgänge beschleunigen. Das Soziale Netzwerk will auch rund einer Milliarde Menschen ohne Bankkonto einen Anschluss an Finanzflüsse erleichtern. Die Idee stösst aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf heftigen Widerstand.
Zwar weist Facebook Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden.
Bei Ankündigung des Libra-Projekts Mitte Juni umfasste dieses 28 Gründungsmitglieder. Das Ebay, Stripe und Paypal sowie Mastercard und Visa stiegen jedoch aus dem Projekt aus. US-Medien zufolge soll es Bedenken angesichts des massiven regulatorischen Widerstands geben.
Wegen der potenziellen Zahl der Nutzer könnte die geplante Digitalwährung im internationalen Geldsystem langfristig eine wichtige Rolle spielen. Denn bei Facebook sind etwa 2,4 Milliarden Menschen registriert.