Lula sagt Argentinien in Wirtschaftskrise Unterstützung zu
In der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Argentinien hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva dem Nachbarland Unterstützung zugesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Brasiliens Staatschef Lula will seinem Nachbarland in dessen Finanzkrise beistehen.
- Argentinien ist beim IWF mit rund 44 Milliarden US-Dollar verschuldet.
- Der bilaterale Handel soll darum in brasilianischen Reais statt US-Dollar stattfinden.
«Ich werde mit dem Internationalen Währungsfonds sprechen, damit er das Messer von der Kehle Argentiniens nimmt», sagte der Staatschef am Dienstagabend (Ortszeit) nach einem Treffen mit seinem argentinischen Kollegen Alberto Fernández.
Argentinien ist beim Internationalen Währungsfonds (IWF) mit rund 44 Milliarden US-Dollar verschuldet. Im Gegenzug verlangt der IWF eine Reihe von Reformen wie die Kürzung der staatlichen Ausgaben und den Aufbau von Devisenreserven.
Handel in Reais statt US-Dollar
Die beiden Präsidenten verhandelten auch über Kreditlinien für argentinische und brasilianische Firmen, um den bilateralen Handel zu stärken. Medienberichten zufolge dringt die Regierung in Buenos Aires darauf, dass die Geschäfte in brasilianischen Reais statt in US-Dollar abgewickelt werden, um die zuletzt gefährlich niedrigen Dollar-Reserven der Zentralbank zu schonen. Vor kurzem hatte sie bereits eine ähnliche Vereinbarung mit China geschlossen.
Zuletzt war die ohnehin schon angeschlagene argentinische Wirtschaft noch stärker unter Druck geraten. Die Dollar-Reserven der Zentralbank waren wegen der schlechten Ernte und der damit ausbleibenden Deviseneinnahmen stark gesunken. Zudem verlor der argentinische Peso gegenüber dem Dollar deutlich an Wert. Die Inflationsrate in der zweitgrössten Volkswirtschaft Südamerikas liegt mittlerweile bei über 100 Prozent.