Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva fordert während seines Staatsbesuchs in Portugal erneut Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.
Luiz Inácio Lula da Silva
Luiz Inácio Lula da Silva - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasiliens Präsident Lula fordert Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine.
  • Dabei stellt er beide Länder auf eine Stufe.
  • Lula hatte auch die militärische Unterstützung der Ukraine durch die Nato kritisiert.
Ad

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat erneut die Verletzung der staatlichen Integrität der Ukraine durch Russland kritisiert. Allerdings sprach er sich nicht direkt für einen Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine aus. Stattdessen forderte er Friedensgespräche.

Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin führt seit über einem Jahr einen Krieg gegen die Ukraine. (Symbolbild) - keystone

In seinen Äusserungen stellte er sowohl Russland als auch die Ukraine auf eine Stufe. Die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa zitiert Luiz Inácio Lula da Silva: «Russland will nicht aufhören und die Ukraine will nicht aufhören». Er betonte, dass Brasilien mit seinen Partnern daran arbeiten werde, den Frieden zwischen beiden Ländern zu fördern. Genauere Details zu diesem Vorhaben gab Luiz Inácio Lula da Silva nicht bekannt.

Bereits im Januar hatte Lula eine internationale Vermittlung mit Beteiligung Brasiliens und Chinas vorgeschlagen. Brasilia schau vor, die Ukraine solle um des Friedens Willen auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim verzichten. Das wies Kiew jedoch strikt zurück.

Luiz Inácio Lula da Silva gegen militärische Unterstützung der Ukraine

Vor einigen Tagen hatte der Südamerikaner dann die militärische Unterstützung der Ukraine durch die Nato und andere Länder kritisiert. Bei einem Besuch in China sagte er: «Die USA müssen aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden. Die EU muss anfangen, über den Frieden zu reden.»

Ukraine Krieg
Die USA haben Kiew im Ukraine-Krieg mit unzähligen Waffenlieferungen unterstützt. - keystone

Die USA hatten Luiz Inácio Lula da Silva daraufhin scharf kritisiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte vergangenen Montag in Washington: «Brasilien hat die russische und chinesische Propaganda nachgeplappert, ohne die Tatsachen zu betrachten». Es sei problematisch, wenn Brasilien behaupte, die USA und Europa seien nicht am Frieden interessiert oder für den Krieg mitverantwortlich.

Differenzen zwischen beiden Ländern

Lulas Gastgeber, Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa, betonte die Differenzen beider Länder in dieser Frage. Die Ukraine habe das Recht, sich zu verteidigen und ihr von Russland besetztes Territorium zu befreien, betonte er. Nur auf dieser Grundlage sei ein dauerhafter Frieden möglich.

Bei Lulas Gesprächen in Portugal dürfte es auch um das seit Jahren auf Eis liegende EU-Mercosur-Handelsabkommen gehen. «Die Reise ist Teil eines Neustarts der Beziehungen Brasiliens zu seinen wichtigsten Partnern, wie schon zuvor bei Besuchen in China, in den USA sowie in Argentinien und Uruguay», zitierte Lusa aus einer Erklärung des brasilianischen Präsidentenamtes.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MercosurMarceloKriegNATOEULula da Silva