LVMH-Uhrenhäuser Zenith und Bulgari starten mit Zuversicht ins 2022
Die Schweizer Uhrenmarken Zenith und Bulgari vermelden gute Umsätze 2021. Zenith verzeichnete sogar ein Rekordjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Zenith und Bulgari melden beide ein gutes Geschäftsjahr 2021.
- Die beiden Marken hoffen, den Umsatz 2022 noch zu steigern.
Die Schweizer Uhrenmarken Zenith und Bulgari des französischen Luxusgütergiganten LVMH haben sich vom pandemiebedingten Umsatzeinbruch aus dem Jahr 2020 erholt. Mit neuen Modellen im Angebot versprühten die Markenchefs an der LVMH Watch Week viel Optimismus fürs 2022.
Zu den LVMH-Uhrenhäuser zählen nebst den genannten auch TAG Heuer und Hublot. Vergangene Woche haben die vier in einer rein online durchgeführten «Messe» die neusten Kreationen vorgestellt.
Zenith verzeichnet 2021 Rekordjahr
«Wir haben ein gutes Feedback zu unserer neuen Uhr, der Defy Skyline, erhalten. Und das stimmt uns optimistisch für 2022», sagte Zenith-Chef Julien Tornare gegenüber AWP.
Auch Zenith hatte im 2020 unter den Corona-Lockdowns und den verschärften Regeln im Reiseverkehr gelitten. Doch davon hat sich Zenith mehr als erholt. Das Jahr 2021 sei gemessen am Umsatz gar zum Rekordjahr für das Unternehmen geworden, sagte Tornare.
Fachkräftemangel und Lieferengpässe
Dabei hätten die Verkäufe gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 im zweistelligen Prozentbereich und verglichen mit 2020 gar dreistellig zugelegt, so Tornare. Und die Profitabilität habe ein «fantastisches» Niveau erreicht. Konkrete Angaben zu den Geschäftszahlen machen die LVMH-Töchter allerdings keine.
Nun will der Zenith-Chef an die jüngsten Erfolge anknüpfen. «Im 2021 haben wir rund 20'000 Uhren produziert und wir hoffen, dass wir das Volumen bald in den Bereich von 22'000 bis 24'000 Stück steigern können», sagte Tornare. Zu schaffen machen der Marke allerdings der Fachkräftemangel und die Engpässe in den Lieferketten.
Preiserhöhung sehr wahrscheinlich
Wegen höherer Rohstoff- und Transportkosten dürfte Zenith die Preise um 4 bis 5 Prozent erhöhen. Heute kostet eine Zenith-Uhr im Durchschnitt um die 10'000 Franken.
Auch die am Stadtrand von Neuenburg angesiedelte Bulgari-Uhren- und Schmuckmanufaktur hat sich im letzten Jahr vom Coronaeinbruch erholt. «Wir haben es sogar geschafft, das Umsatzniveau vom Rekordjahr 2019 zu übertreffen», sagte CEO Jean-Christophe Babin zu AWP.
Europäischer Markt schwächelt
Vor allem in China und den USA ist Bulgari laut Babin sehr stark gewachsen. Das Geschäft in Europa hinkte etwas hinterher. «Wir konnten in Europa die ausbleibenden internationalen Touristenströme noch nicht vollständig kompensieren.» Vor der Coronakrise hatten vor allem asiatische Touristen die Verkäufe von Luxusgütern in Europa befeuert.
Wie Zenith-Chef Tornare rechnet auch Babin für Bulgari mit einem guten Jahr 2022. Denn der Appetit der Kunden auf Luxus sei nach wie vor gross, meinte er. Allerdings seien die Lieferengpässe im Welthandel eine Herausforderung. Babin hofft allerdings, dass dieses Problem ab der zweiten Jahreshälfte wegfällt.