Die diesjährige «Kadersalärstudie Schweiz 2024» weist eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 1,9 Prozent aus. Viel hängt aber von den Boni ab.
Sergio Ermotti
Verdient überdurchschnittlich viel: UBS-Chef Sergio Ermotti. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Chefinnen und Chefs verdienen 2024 1,9 Prozent mehr.
  • Das ist nur leicht mehr als die durchschnittliche Lohnerhöhung bei Angestellten.
  • Die «Baisse» folgt auf das Topjahr 2023.
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Ob oberes, mittleres oder unteres Management: Die Löhne sind erneut angestiegen, wie die «Kadersalärstudie Schweiz 2024» der «Handelszeitung» und Kienbaum Consultants International zeigt.

Mit durchschnittlich 1,9 Prozent fällt die Lohnerhöhung aber nicht mehr so stark aus wie im Rekordjahr 2023. Dann gab es je nach Management-Stufe um die drei Prozent.

Ist der Lohn deiner Vorgesetzten gerecht?

Damit bewegen sich die Kaderleute wieder in Sphären von uns Normalsterblichen. Gemäss Seco ist der Nominallohnindex auf 1,7 Prozent gestiegen, also nur leicht weniger als bei den Kadern.

Wobei verschiedene Faktoren mitzuberücksichtigen wären. Zum einen sind 0,2 Prozent von einem doppelt und dreifach so hohen Jahreslohn immerhin ein paar Hundert Franken. Zum anderen erfolgt die Erhöhung ja auf die bereits erhaltene Rekorderhöhung vom vergangenen Jahr.

Damals stieg der Nominallohnindex gesamtschweizerisch aber nur um 0,9 Prozent – weit weniger als bei Chefinnen und Chefs.

lohnanstieg inflation
Zwar steigen die Löhne in diesem Jahr an, doch sie gleichen die Inflation wahrscheinlich nicht aus. - Pixabay

Drittens wäre noch anzufügen, dass die Lohnerhöhung natürlich mit der Teuerung verrechnet werden sollte. Da diese 2,1 Prozent betrug, herrscht hier zumindest etwas Gleichberechtigung: Der Reallohn sinkt sowohl bei Untergebenen wie beim Management.

Chef ist nicht gleich Chef

Die Studie verweist auf erhebliche Unterschiede innerhalb der Kader. Wer im technischen oder kaufmännischen Bereich arbeitet, profitiert am meisten. Für die kaufmännische Gesamtleitung liegen 218'000 Franken drin, für die technische 236'000. Wer Erfahrung vorweisen kann, darf auf bis zu 308'000 Franken hoffen.

Am anderen Ende der Skala liegen die Löhne von Chefinnen und Chefs in Labors, Lagern und Speditionen. Der Median bewegt sich hier zwischen 125'000 und 130'000 Franken pro Jahr.

Lohn aargauer Spitalangestellte
Banknoten. (Symbolbild) - Keystone

Wenig überraschend gibt es die höchsten Löhne im Topmanagement. Diese bewegen sich zwischen 371'000 (alleinige Geschäftsführung) bis 481'000 Franken (Vorsitz der Geschäftsführung). Im oberen Bereich seien es gar 519'000 respektive 673'000 Franken.

Regional sind die Unterschiede deutlich: Zürich schwingt obenaus, dahinter liegen Basel, Zentralschweiz und Genferseeregion. Im Mittel liegen alle übrigen Kantone westlich von Zürich. Nordost-, Ost- und Südostschweiz hinken etwas hinterher, Schlusslicht ist das Tessin.

Ausschlaggebend: Die Boni

In den meisten Branchen wurden für das letzte Jahr eher hohe variable «Lohnbestandteile» – die Boni – ausgeschüttet. Das meiste davon ging ans Kader: 13'000 Franken auf der operativen Führungsebene, 37'000 auf der oberen Führungsebene. Für alleinige Geschäftsführende und GL-Mitglieder gab es bis zu 80'000 Franken.

Wird dir ein Firmenauto zur Verfügung gestellt?

Interessant: Je länger, desto weniger üblich sind Firmenwagen als Teil der Entlöhnung. Im Topmanagement fährt zwar immer noch etwas mehr als die Hälfte mit dem «Budechare». Im unteren Management sind es aber nur noch unter 20 Prozent. An Bedeutung gewinnen dagegen E-Ladesäulen und ÖV-Beiträge – und dies nicht nur beim Kader.

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