Krankenkassen-Chefs: Löhne befeuern Deckel-Debatte
Die Chefs der Krankenkassen kassieren Löhne, die selbst jene der Bundesräte übersteigen. Das sorgt schon lange für Diskussionen um eine Deckelung der Vergütung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Löhne der Chefs der Krankenkassen sorgen weiter für Diskussionen.
- Der CEO der Sanitas verdient doppelt so viel wie ein Bundesrat: über 950'000 Franken.
- Zur Debatte steht ein Vorstoss, die Bezüge auf 250'000 Franken zu begrenzen.
Die Debatte um eine Deckelung der Löhne der Chefs von Krankenkassen nimmt neu an Fahrt auf. Wie aus den Geschäftsberichten der Kassen hervorgeht, verdienen die CEOs bis zu doppelt so viel wie ein Bundesrat. Die Vergütungen der Chefs der zehn grössten Schweizer Krankenkassen liegen allesamt höher als jene der Räte.
Spitzenreiter ist laut Recherchen des «Tagesanzeigers» die Sanitas. Ihr Chef erhielt im vergangen Jahr 956’486 Franken. Auch die CEO von Groupe Mutuel, Assura, Helsana, Swica und CSS kassierten mehr als 700'000 Franken. Zum Vergleich: Die Bundesräte bekommen derzeit 468‘276 Franken.
Löhne der Krankenkassen-Chefs sollen auf 250'000 Franken begrenzt werden
Vor dem Hintergrund stetig steigender Krankenkassenbeiträge und Gesundheitsausgaben sorgen die Zahlen für Unmut. Die Diskussion um einen Deckel für die Löhne der Chefs der Krankenkassen erhält neue Nahrung.
Im Herbst hatte der Nationalrat eine Motion angenommen, nach der die Bezüge der Krankenkassen-Chefs auf 250'000 Franken gedeckelt werden sollen. Nun muss der Ständerat entscheiden, ob er dem Vorstoss folgt. Tut er dies, wird der Bundesrat eine Deckelung einführen müssen.