«Masken-Millionäre» sollen 300 Millionen Euro Gewinn gemacht haben
Gemäss Ermittlungen von deutschen Behörden sollen die Schweizer «Masken-Millionäre» deutlich mehr Gewinn gemacht haben, als sie bisher veröffentlicht hatten.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Firma Emix Trading hat mit Verkauf von Hygienemasken massiv Gewinn gemacht.
- Aus deutschen Ermittlungen geht hervor, dass sie wohl mehr verdient haben als gedacht.
- Rund 350 Millionen Euro Gewinn seien aus den Geschäften in Deutschland entstanden.
Die «Masken-Millionäre» der Emix Trading machen schon seit Beginn der Pandemie Schlagzeilen: Sei es wegen verschimmelten Masken, dubiosen Vermittlungen oder einer Strafanzeige.
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Es laufen in der Schweiz diverse Untersuchungen zur Frage, ob die beiden Jungunternehmen überteuerte Masken verkauft haben. In München, Deutschland, wurde ein Verfahren im August 2021 eingestellt. Die Resultate der Ermittlungen wurden publik gemacht, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
350 Millionen Euro Gewinn in Deutschland
So soll laut der Münchner Staatsanwaltschaft Emix alleine in Deutschland 350 Millionen Euro Gewinn gemacht haben. 50 Millionen davon soll Emix wiederum einer deutschen Vermittlerin ausbezahlt haben. Doch das Unternehmen habe bisher deutlich tiefere Zahlen kommuniziert, so der «Tagesanzeiger».
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Emix bestreitet den Wucher-Vorwurf. Die Staatsanwaltschaft habe keine Kenntnis von anderen Kosten, weswegen sich keine korrekte Gewinnrechnung machen liesse. Wie kommen also die deutschen Behörden auf diese Zahl?
Die Emix Trading soll Masken für 700 Millionen Euro verkauft haben. Ausgegeben habe das Unternehmen 350 Millionen. Übrig blieben dann, abzüglich Provision an die Vermittlerin, noch 300 Millionen.
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In Deutschland, insbesondere im Bundesland Bayern, ist die Maskenbeschaffung durch die Emix Trading politisch besonders brisant. Die Vermittlerin Andrea Tandler, die die Provision einkassiert hat, ist die Tochter eines bekannten CSU-Politikers; sie soll ihre Verbindungen zu Polit-Playern in der bayerischen Regierung gespielt haben lassen. Darüber hinaus gab es zahlreiche Probleme mit der Lieferung, wie später aufgedeckt wurde.