MCH Group sieht sich kritischen Aktionären gegenüber
Die MCH Group kam bei einer ausserordentlichen Generalversammlung mit allen Anträgen durch. Keine Bücher wurden offen gelegt und keine Statuten geändert.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der ausserordentlichen Generalversammlung kam die MCH Group mit allen Anträgen durch.
- Die Aktionärs-Anträge nach Statutenänderung und Offenlegung der Bücher wurde abgelehnt.
Die angeschlagene MCH Group ist am Mittwoch an der ausserordentlichen Generalversammlung (GV) in Basel mit all ihren Anträgen durchgekommen: Die Forderungen einer kritischen Aktionärsgruppe nach einer Statutenänderung und Offenlegung der Bücher wurden klar abgelehnt.
Die ausserordentliche GV war von einer kritischen Aktionärsgruppe rund um die Fondsverwaltung AMG eingefordert worden. Sie vertrat einen Aktienanteil von 10,55 Prozent.
Sie verlangte zum einen eine vollständige Offenlegung der Geschäftsbücher und eine Sonderprüfung der Unternehmensstrategie. Dies, aufgrund der geschäftlichen Verfehlungen der jüngeren Vergangenheit.
Aktionäre verlangten Änderung der Statuten von MCH Group
Des Weiteren beantragte sie eine Änderung der Statuten, insbesondere, was den Sonderstatus der öffentlichen Hand angeht. Dieser wird einziger eine höhere Beteiligung gewährt wird.
Die AMG hatte ihre Forderungen mit 39 Fragen zum missglückten Geschäftsverlauf untermalt. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der MCH Group haben diese Fragen bereits am Montag vor den Medien und auf ihrer Website beantwortet. Allerdings wurden nicht Alle und diese teilweise nicht vollständig beantwortet.
Verwaltungsratspräsident Ulrich Vischer rechtfertigte diese Zurückhaltung mit der Wahrung der Vertraulichkeit von Geschäftsbeziehungen und dem Geschäftsgeheimnis. Die Offenlegung strategischer Überlegungen würde die Verhandlungsposition der MCH Group schwächen und könnten grossen geschäftlichen Schaden anrichten, sagte Vischer.
Kritisches Auge auf Live-Marketing-Solution-Verkauf
Erhard Lee, Vertreter der AMG, anerkannte die Bemühungen der MCH Group, die Geschäfte wieder in erfolgreiche Bahnen zu lenken. Mit der zurückhaltenden Auskunft wollte er sich aber nicht zufriedengeben.
Kritisch hinterfragte Lee insbesondere den geplanten Verkauf des Dienstleistungs-Geschäftsbereichs Live Marketing Solutions (LMS). Seiner Ansicht nach sei dieser ein wichtiges Standbein der anvisierten Internationalisierung. Der Standort solle und könne nicht mehr die wichtigste Rolle spielen, sagte er.