Megasprung der Midea in Hongkongs Börsenwelt

Midea, ein führender Hersteller von Klimaanlagen und Haushaltsgeräten aus Foshan in der Volksrepublik China, plant einen Börsengang. Dieser stellt den grössten Börsengang auf dem Hongkonger Markt seit 2018 dar.

Die Börsengänge in Hongkong haben seit Anfang des Jahres nur 2,5 Milliarden US-Dollar eingebracht, was im Vergleich zu den 42,8 Milliarden US-Dollar des Vorjahres eine erhebliche Reduktion darstellt. Der erfolgreiche Aktienverkauf und das daraus resultierende Debüt von Midea könnten nun das Vertrauen der Anleger wiederherstellen.

Mideas Börsenzugang steht in Einklang mit dem allgemeinen Bestreben chinesischer Unternehmen, weltweit zu expandieren. Dies insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden lokalen Wettbewerbs und des rückgängigen Konsums.

Die erzielten Erlöse aus dem Börsengang plant Midea für den Ausbau seiner globalen Vertriebskanäle sowie seines Vertriebsnetzes zu verwenden. Das Ziel ist, den Absatz im Ausland zu steigern und lukrative Märkte wie Nordamerika, Europa und Südostasien zu erschliessen.

«Es ist wahrscheinlich eines der prominentesten Börsenprojekte des Jahres, das Interesse am Hongkonger Markt geweckt hat», so Jeff Zhang, Analyst für Konsumgüteraktien bei Morningstar. Mit einem breiteren Produktsortiment könnte Midea seine Gewinne steigern.

Barry Wang, Co-Portfoliomanager des China Opportunities Fund bei Oberweis Asset Management HK Ltd., äussert sich zur Situation: «Die grösste Herausforderung, abgesehen von den makroökonomischen Problemen, besteht darin, dass es nicht mehr so viele neue spannende chinesische Unternehmen in der Pipeline gibt».

Midea hat es 1968 von einer kleinen Werkstatt zur Produktion von Plastikflaschenverschlüssen zu einem international erfolgreichen Unternehmen gebracht, das weltweit über 135'000 Mitarbeiter beschäftigt und mit einem Umsatz von umgerechnet etwa 18,8 Milliarden Euro operiert.

Der Börsengang ist eine weitere Phase in der Firmengeschichte von Midea, die sich durch Kooperationen, Beteiligungen, firmeninterne Entwicklungen und eine stetige Internationalisierung auszeichnet.

Das Unternehmen Midea, das ursprünglich mit der Herstellung von Plastikflaschenverschlussen begonnen hat, ist zum führenden Hersteller von Klimaanlagen und Haushaltsgeräten in China aufgestiegen und führt nun ein umfangreiches Produktangebot. Trotz marktwirtschaftlicher Herausforderungen blickt Midea optimistisch in die Zukunft und betritt mit dem anstehenden Börsengang neues Terrain.

Midea hat nicht nur eine starke Position auf dem chinesischen Markt erlangt, sondern hat auch internationale Allianzen mit Unternehmen wie dem US-amerikanischen Klimaanlagenhersteller Carrier und dem deutschen Technik-Unternehmen Bosch eingegangen. Darüber hinaus konnte die Midea-Gruppe einen Anteil von über 80 Prozent an der Hausgerätesparte von Toshiba erwerben.

Mit den Erlösen aus dem Börsengang plant Midea, seine Wettbewerbsposition weiter auszubauen und neue Märkte zu erschliessen. In diesem Zusammenhang zielt das Unternehmen darauf ab, seine Vertriebskanäle und sein Vertriebsnetz weltweit zu erweitern.

Insgesamt stellt der bevorstehende Börsengang von Midea einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur weiteren Globalisierung dar und könnte der Startschuss für eine neue Ära im Bereich der Börsengänge in Hongkong sein. Der Erfolg dieses Vorhabens könnte ein positives Signal für den Börsenmark in der Stadt setzen und das Vertrauen der Anleger stärken.