MEM-Industrie mit Umsatz- und Auftragseinbruch wegen Corona
Die Umsätze und Auftragseingänge in der MEM-Industrie sind laut dem Branchenverband Swissmem im zweiten Quartal um rund ein Fünftel abgestürzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) steckt in der Krise.
- Die Umsätze und Auftragseingänge brachen im zweiten Quartal um rund einen Fünftel ein.
- Im zweiten Quartal arbeiteten 3200 Personen weniger in der MEM-Branche als im ersten.
Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) hat wegen der Coronapandemie einen Einbruch erlitten. Die Umsätze und Auftragseingänge sind laut dem Branchenverband Swissmem im zweiten Quartal um rund ein Fünftel abgestürzt.
Die Auftragseingänge sanken im zweiten Quartal 2020 gegenüber der Vorjahresperiode um -19,5 Prozent, die Umsätze um -19,7 Prozent und die Exporte um -24,6 Prozent. Insgesamt präsentiert sich die Lage der Schweizer MEM-Industrie zu Jahresmitte düster.
Die Kapazitätsauslastung in den Betrieben ging im zweiten Quartal auf 80,9 Prozent zurück, was deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent lag. Gemäss der jüngsten KOF-Umfrage fiel sie im Juli auf 77 Prozent. Damit sei die Kapazitätsauslastung auf das Niveau der Finanzkrise von 2009 gesunken, hiess es.
Die einzelnen Firmen sind je nach Marktsegment allerdings sehr unterschiedlich betroffen. Der kurzfristige Ausblick lässt wenig Optimismus zu. Swissmem befürchtet, dass es in den nächsten zwölf Monaten zu einem deutlichen Stellenabbau kommen wird.
Im zweiten Quartal 2020 arbeiteten 319'600 Personen in der MEM-Branche. Das sind 3200 weniger als im ersten Quartal. Der Grund für diesen Rückgang liegt jedoch eher darin, dass die Lage in den MEM-Firmen bereits vor dem Lockdown angespannt war und diese Stellen abzubauen begannen. Die Auswirkungen der Pandemie werden in den kommenden Monaten zweifellos weitere Konsequenzen auf die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Branche haben.