Metro AG: Tschechischer Milliardär legt Übernahmeangebot vor
Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky macht ernst mit seinem Griff nach dem Handelskonzern Metro AG.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Handelsriese Metro AG ist in 26 Ländern aktiv.
- Nun will ihn ein tschechischer Milliardär übernehmen.
Am Donnerstag veröffentlichte die Beteiligungsgesellschaft EP Global Commerce des tschechische Milliardär Daniel Kretinsky das angekündigte Übernahmeangebot für den Düsseldorfer Konzern. Der Milliardär bietet den Metro-Aktionären wie erwartet einen Preis von 16 Euro je Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie. Der Handelsriese, der in 26 Ländern über 770 Grosshandelsmärkte betreibt und zu dem derzeit auch noch die Supermarktkette Real gehört, wird demnach von Kretinsky mit insgesamt 5,8 Milliarden Euro bewertet.
Das Angebot ist allerdings an die Bedingung geknüpft, dass Kretinsky sich damit mindestens 67,5 Prozent aller Stammaktien sichern kann. Dies sei notwendig, um nach Vollzug des Angebots einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Metro AG durchzusetzen, betonte das Unternehmen. Aktuell hat sich Kretinsky nach eigenen Angaben bereits gut 32,7 Prozent der Stimmrechte gesichert.
Metro AG: Einmalige Gelegenheit für Aktionäre
Kretinsky erklärte, das Angebot biete den Metro-Aktionären eine einmalige Gelegenheit, den «Wert ihrer Aktien sofort zu realisieren, ohne die Risiken der zukünftigen Entwicklung des Aktienkurses oder des Marktumfeldes, in dem die Metro agiert, zu tragen».
Vorstand und Aufsichtsrat der Metro kündigten an, sie würden die Angebotsunterlagen nun sorgfältig prüfen und dann eine Stellungnahme zum Angebot abgeben. Bereits vor einigen Wochen hatte der Konzern allerdings von einer erheblichen Unterbewertung des Konzerns bei dem Angebot gesprochen und den Aktionären geraten, bis zur Veröffentlichung der ausführlichen Stellungnahme keine Schritte zu unternehmen. Auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) beurteilte das Übernahmeangebot damals als zu gering.