Meyer Burger Technology stoppt Aktienhandel nach Kundenverlust
Die Meyer Burger Technology AG hat den Handel mit seinen Aktien an der Schweizer Börse ausgesetzt. Zuvor hatte das Unternehmen den wichtigsten Kunden verloren.
Meyer Burger hat den Handel mit seinen Aktien an der Schweizer Börse ausgesetzt. Grund dafür ist der Verlust des wichtigsten Kunden, was das Unternehmen in eine kritische Lage bringt. «Der Spiegel» berichtet darüber.
Die Börse teilte mit, dass die Aussetzung auf Wunsch von Meyer Burger erfolgt sei. Das Unternehmen analysiere derzeit die Situation und die Auswirkungen des Kundenverlusts, wie in einer Mitteilung erklärt wird.
Meyer Burger Technology: Finanzielle Unsicherheiten
Meyer Burger geht davon aus, dass die Bemühungen um eine finanzielle Restrukturierung durch den Kundenverlust beeinträchtigt werden könnten. In der Mitteilung heisst es: «Sollte die finanzielle Restrukturierung scheitern, könnte das Unternehmen nicht mehr in der Lage sein, seine Unternehmensfortführung zu gewährleisten.»
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete Meyer Burger einen Umsatz von 48,7 Millionen Franken. Das entspricht einem Rückgang von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz dieser Schwierigkeiten hatte das Unternehmen zuvor optimistische Prognosen für die zweite Jahreshälfte abgegeben.
Zukunftsperspektiven und Umstrukturierungen
Meyer Burger Technology plant eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl von rund 1050 auf voraussichtlich 850 bis Ende 2025. Diese Massnahme soll durch einen gleichzeitigen Aufbau in den USA kompensiert werden.
Der Verwaltungsrat hat einen externen Restrukturierungsberater eingesetzt, um ein Sanierungsgutachten zu erstellen. Das Ziel ist es, die Umstrukturierung zeitnah abzuschliessen und sich auf einen stabilen Geschäftsbetrieb im Jahr 2026 vorzubereiten.
Standorte und Produktionslinien
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bekennt sich Meyer Burger zu seinen Standorten in Deutschland. Der Produktionsstandort Thalheim bleibt zentral für die Versorgung mit Solarzellen, während auch der Technologiestandort Hohenstein-Ernstthal erhalten bleiben soll.
Die geplante Inbetriebnahme einer zweiten Produktionslinie in Goodyear (Arizona) könnte langfristig positive Auswirkungen auf den Umsatz haben. Meyer Burger Technology bleibt jedoch in einer angespannten Lage und muss schnell handeln, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.