Migros schliesst bei Heimlieferung viel teurer ab als Coop

M-Budget ist die Billiglinie der Migros. Sie verspricht die richtigen Produkte für jede Alltagssituation – und das mit Tiefpreisgarantie. Das Problem: Von den fast 600 Produkten sind nur etwa zwei Drittel auch online verfügbar. Das bringt das Schweizer Konsumentenmagazin «Saldo» ans Licht.

Gewöhnliches Mineralwasser von M-Budget etwa sucht man bei Migros Online vergebens. Stattdessen muss auf die Marke Aquella ausgewichen werden. Kostendifferenz: Satte 1.85 Franken.

Auch sonst fehlen im Internet viele Produkte aus der Billiglinie. Und sind sie doch einmal verfügbar, dann meist nur in Multipacks. Wer etwa Vollmilch kaufen will, muss gleich 8 Liter aufs Mal bestellen. Beim Mehl wiederum beträgt die Mindestmenge 4 Kilo.

Zum Vergleich: Bei Konkurrentin Coop sind praktisch alle Produkte der Billiglinie Prix Garantie auch online verfügbar – und das in kleinsten Mengen. Entsprechend kostet der Warenkorb im Internet – bis auf die Lieferkosten – exakt so viel wie in der Filiale.

Nicht so bei der Migros. Hier sind Kundinnen und Kunden automatisch gezwungen, auf deutlich teurere Alternativen auszuweichen. Oder eben riesige Mengen eines einzigen Produkts zu kaufen. Und das ausgerechnet jetzt, wo sich mehr als 200'000 Menschen in Quarantäne und Isolation befinden.

Zufall oder reine Taktik? Gegenüber «Saldo» erklärt die Migros die Situation wie folgt: «Der Platz in den Lagern von Migros-Online ist beschränkt. Deshalb können wir nicht alle Produkte, die in den Filialen erhältlich sind, aufnehmen.»

Warum aber ausgerechnet M-Budget-Produkte und nicht andere Marken aus dem Onlinesortiment genommen werden, beantwortet die Migros nicht.

Alternativ aber bietet sich der Onlineshop «My Migros an». Hier werden die gewünschten Produkte direkt in der Filiale zusammengestellt und dann nachhause geliefert – auch für kleinere Beträge.