Deutsche Start-ups kämpfen im Wachstum oft mit Kapitalmangel. Die Politik setzt verstärkt auf private Investoren.
Will Investitionshemmnisse abbauen: Wirtschaftsminister Habeck.
Will Investitionshemmnisse abbauen: Wirtschaftsminister Habeck. (Archivbild) - Carsten Koall/dpa

Zur Finanzierung junger, innovativer Start-up-Firmen haben Unternehmen eine milliardenschwere Unterstützung in Aussicht gestellt. Sie wollen bis 2030 rund 12 Milliarden Euro in Wagniskapital investieren, wie die Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW zu einem Start-up-Gipfel in Berlin mitteilten.

Zusammen mit Unternehmen wurde eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Dazu zählen die Allianz, die Commerzbank, die Deutsche Bank und der US-Vermögensverwalter Blackrock sowie die Deutsche Börse, die Telekom und Henkel. In der Erklärung heisst es, dass bisherige Investitionen und verbesserte Rahmenbedingungen für Start-ups im internationalen Vergleich nicht ausreichen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer «richtig guten Nachricht» für deutsche Start-ups und den Standort Deutschland. Durch diese Initiative sollen private Investitionen in Wagniskapital mobilisiert werden.

Mehr privates Kapital notwendig

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte: «Nur wenn es uns gelingt, mehr privates Kapital zu mobilisieren, werden wir zusätzliches Wachstum schaffen.» Angekündigt wurde ein umfangreiches Massnahmenpaket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationskapital.

Start-ups spielen eine wichtige Rolle als Innovationsmotor der deutschen Volkswirtschaft. Diese Unternehmen benötigen jedoch eine ausreichende Finanzierung und tragfähige Strukturen, um zu wettbewerbsfähigen Unternehmen heranzuwachsen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, es sollten Investitionshemmnisse abgebaut werden. Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Ralf Wintergerst, sagte: «Die Initiative wird die Finanzierung vieler deutscher Start-ups erleichtern und verbessern.»

Finanzierungslücke schliessen

Junge Tech-Unternehmen in Deutschland könnten schneller wachsen und den Technologie- und Innovationsstandort stärken. Der Startup-Verband forderte zuletzt eine Verdreifachung der sogenannten Venture-Capital-Investitionen bis 2030. Damit soll eine jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland geschlossen werden.

Dazu sei es notwendig mehr privates Kapital für «Venture Capital» (Wagniskapital) zu mobilisieren, insbesondere von institutionellen Investoren wie Versicherungen. Zahlreiche Börsengänge junger Firmen im aussereuropäischen Ausland führen zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland.

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