Netflix wächst schnell und höhlt klassisches TV-Geschäft aus

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USA,

Der Streaming-Marktführer Netflix wird nun in 260,3 Millionen Haushalten weltweit geschaut – eine grosse Konkurrenz für die klassischen Fernsehsender.

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Netflix wird mit seinem schnellen Wachstum immer mehr zur Gefahr für klassische Fernsehsender. Der Streaming-Marktführer gewann im vergangenen Quartal nach eigenen Angaben 13 Millionen Kunden hinzu und wird jetzt in 260,3 Millionen Haushalten weltweit geschaut. (Archivbild) - Jenny Kane/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix wächst schnell und bedroht zunehmend klassische Fernsehsender.
  • Der Streaming-Dienst wird in 260,3 Millionen Haushalten weltweit geschaut.
  • Auch Hollywood-Rivalen teilen wieder mehr Sendungen mit Netflix.

Netflix wird mit seinem schnellen Wachstum immer mehr zur Gefahr für klassische Fernsehsender. Der Streaming-Marktführer gewann im vergangenen Quartal nach eigenen Angaben 13 Millionen Kunden hinzu. Netflix wird jetzt in 260,3 Millionen Haushalten weltweit geschaut.

Mit diesem Rückenwind steigt Netflix ernsthaft ins Live-Entertainment ein: Die wöchentliche Wrestling-Show «Raw» der Liga WWE wandert nach 30 Jahren im linearen TV zu dem Streaming-Dienst.

Die finanziellen Details des Deals wurden nicht genannt. Doch nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg: Netflix lässt sich die WWE-Programme fünf Milliarden Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren kosten.

Der Deal macht deutlich, wie sehr sich die Gewichte im TV-Geschäft zugunsten von Streaming verschoben haben. Der US-Sendergruppe NBC entgeht ein verlässlicher Magnet für Zuschauer und Werbung. Während Sport der wichtigste Grund für Amerikaner ist, sich noch ein teures Kabel-TV-Abo zu leisten.

Die Wrestling-Liga hofft, über die globale Basis von Netflix schliesslich ausserhalb der USA populärer werden. Bei Netflix geht Co-Chef Ted Sarandos davon aus, dass die Werbedollar den WWE-Sendungen auf seine Plattform folgen werden.

Günstigeres Abo mit Werbung spielt grosse Rolle

Netflix ging im vergangenen Jahr eine riskante Wette ein, die jedoch aufzugehen scheint. In rund 100 Millionen Haushalten wurde Netflix ohne eigenes Abo geschaut – mit den Zugangsdaten von Freunden oder Verwandten.

Als der Dienst solche Trittbrettfahrer zur Kasse bat, hätte das auch nach hinten losgehen können: Schliesslich gibt es genug andere Streamingdienste, zu denen man abwandern kann. Doch das Netflix-Programm erwies sich als attraktiv genug, dass viele Leute stattdessen bezahlen.

Netflix
In rund 100 Millionen Haushalten wurde Netflix ohne eigenes Abo geschaut. (Symbolbild) - keystone

Das Durchgreifen treibt das Wachstum der Nutzerzahlen mit an. Auch das neue günstigere Abo mit Werbung spielt eine grosse Rolle: In den zwölf Märkten, in denen es verfügbar ist, entscheiden sich 40 Prozent der neuen Kunden dafür. Netflix entfernt in immer mehr Ländern das nur leicht teurere Basis-Abo ohne Anzeigen. Wer werbefrei schauen will, muss damit gleich deutlich mehr bezahlen.

Für das laufende Quartal stellte Netflix ein langsameres Wachstum der Nutzerzahl als im vergangenen Vierteljahr in Aussicht. Zugleich kommen in diesem Jahr aber potenzielle Hits wie die zweite Staffel der koreanischen Serie «Squid Game» heraus. Diese könnten für einen neuen Schub sorgen.

Starker Kontrast zum Geschäft anderer Streaming-Dienste

Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf gut 8,83 Milliarden Dollar, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Der Gewinn lag bei 938 Millionen Dollar – nach 55 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Die Anleger waren beeindruckt: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um mehr als acht Prozent zu.

Im gesamten vergangenen Jahr blieb ein Gewinn von 5,4 Milliarden Dollar in den Netflix-Kassen. Das ist ein starker Kontrast zum Geschäft vieler anderer Streaming-Dienste, die oft rote Zahlen schreiben. Bei Konkurrenten wie Apple und Amazon wirft das eigentliche Kerngeschäft so viel Geld ab, dass sie Streaming-Verluste locker hinnehmen können.

Aber Disney, Paramount und NBC als Hollywood-Studios und TV-Sender haben Streaming zu einem Eckpfeiler ihrer Geschäftsstrategie gemacht. Während das Kino und klassisches Fernsehen zum Teil holperig laufen.

Die Hollywood-Rivalen versuchten die Strategie, ihre Produktionen exklusiv für sich zu behalten, um damit ihre Streaming-Dienste attraktiver zu machen. Doch das funktionierte nur bedingt. Inzwischen teilen sie doch wieder mehr Sendungen mit Netflix. Das führte dann etwa dazu, dass die NBC-Serie «Suits» mehrere Jahre nach ihrem Ende noch einmal zu einem Streaming-Hit wurde.

Kommentare

User #3354 (nicht angemeldet)

Ist doch logisch da das Fernsehen Wiederholungen und sonst langweiliger Mist bringt. Politische Sendungen sind total Links gerichtet. Da braucht es kein Fernsehen mehr.

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