Neu-Milliardäre reicher durch Erbe als durch eigene Arbeit

Keystone-SDA
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Zürich,

Im Jahr 2022 in den Status eines Milliardärs aufgestiegene Menschen waren reicher, wenn sie ihr Geld durch Erbschaften statt durch Arbeit erhielten.

Nach Angaben von Experten verschäft die «absolute Vermögensungleichheit» die Erbschaftswelle. Foto: Hans-Jürgen Wiedl/dpa-Zentralbild/dpa
Nach Angaben von Experten verschäft die «absolute Vermögensungleichheit» die Erbschaftswelle. Foto: Hans-Jürgen Wiedl/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Vergangenes Jahr sind 137 Menschen auf der ganzen Welt in den exklusiven Kreis der Milliardäre aufgestiegen. Ihr Vermögen beträgt insgesamt 291,5 Milliarden US-Dollar. Die Mehrheit dieser Neu-Milliardäre hat sich das Geld zwar selber verdient, erstmals übersteigt die geerbte Geldsumme allerdings das selbst erarbeitete Vermögen. 150,8 Milliarden US-Dollar wurden an 53 Erben übergeben, die sich damit neu zu den Milliardären zählen können.

Die 84 neuen Selfmade-Milliardäre verfügen total über ein Vermögen von 140,7 Milliarden Dollar. Damit haben die Superreichen erstmals seit Beginn der Studie im Jahr 2015 mehr Vermögen durch Erbschaft als durch Unternehmertum erworben, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten «UBS Billionaire Ambitions Report 2023».

Langfristig könnten Billionen Dollar vererbt werden

Das deute darauf hin, dass «der grosse Vermögenstransfer» an Momentum gewinne. Und es entstehe «eine neue Kohorte von Mehrgenerationenfamilien, in denen jede Generation ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Erbe und ihren Ambitionen hat», so die Studie.

Die Autoren gehen zudem davon aus, dass über 1000 heutige Milliardäre in den nächsten 20 bis 30 Jahren ein Vermögen von mehr als 5,2 Billionen US-Dollar an ihre Erben übertragen werden. Um diese Schätzung aufzustellen, haben die Studienautoren das Vermögen der 1023 Milliardäre zusammengezählt, die derzeit 70 Jahre alt oder älter sind.

90er Jahre ausschlaggebend für Milliardärsfamilien

«Längerfristig gesehen hat das aussergewöhnliche Vermögen, das aus dem Boom der unternehmerischen Tätigkeit seit den 1990er Jahren resultiert, eine Grundlage für künftige Generationen von Milliardärsfamilien geschaffen», heisst es.

Bei den Self-Made-Milliardären, also denjenigen der ersten Generation, sind zwei Drittel dank organischen Wachstums ihrer Firma neu in den Kreis der Superreichen vorgerückt. Jeder Fünfte hat die Milliarden-Dollar-Marke zudem dank eines Börsengangs geknackt, im Raum Asien-Pazifik sogar jeder Dritte.

Ein weiteres wichtiges «Tor ins Milliardäre-Universum» stellten Fusionen und Übernahmen dar. Sie kamen zwar laut der Studie nur selten vor, erwiesen sich aber als «besonders umwälzend».

Euro-Geldscheine
Euro-Geldscheine - AFP

Sprich: Sie erlaubten den Firmenbesitzern den grössten Vermögenssprung. Unternehmer, die auf diese Weise neu zu Milliardären wurden, verfügten im Schnitt über ein Vermögen von 4,2 Milliarden US-Dollar. Diejenigen, die ihr Vermögen durch organisches Unternehmenswachstum aufbauten, «nur» über 1,4 Milliarden.

Einige Unternehmer kehrten gemäss dem Bericht wieder in die Gruppe der Milliardäre zurück, nachdem sie während Corona an Vermögen eingebüsst hatten. So habe sich vor allem das Vermögen der europäischen Detailhändler und Konsumgüterhersteller teilweise erholt, nachdem es im Jahr zuvor um fast ein Fünftel abgenommen hatte.

Alles in allem ging die Zahl der Milliardäre weltweit um 7 Prozent auf 2544 hoch. Ihr gesamtes Vermögen nahm um 9 Prozent auf 12 Billionen Franken zu. Gemäss der «Bilanz»-Liste der reichsten Schweizer, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, gibt es hierzulande etwa 150 Milliardäre bzw. Familien mit einem Vermögen von über 1 Milliarde Franken.

Kommentare

User #3670 (nicht angemeldet)

Wenn du ein normaler Arbeiter bist wirst nicht du reich, sondern dein Arbeitgeber.

User #2439 (nicht angemeldet)

Und schon zeigen sich wieder die billigen Waehrungsmanipulationen d. Schweiz.

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