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Ngozi Okonjo-Iweala wird neue WTO-Chefin

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Genève,

Nach der Abwahl von US-Präsident Trump herrscht in der Führungsfrage der WTO Klarheit: Ngozi Okonjo-Iweala hat sich im Rennen um den Posten durchgesetzt.

Ngozi Okonjo-Iweala Welthandelsorganisation
Ngozi Okonjo-Iweala wird die Führung der Welthandelsorganisation übernehmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ngozi Okonjo-Iweala wird die Führung der WTO übernehmen.
  • Die neue US-Regierung unter Joe Biden sicherte der Nigerianerin ihre Unterstützung zu.
  • Die 66-Jährige wird somit als erste Frau eine Chefposition übernehmen.

Die auf internationalem Parkett erfahrene Nigerianerin Ngozi Okonjo-Iweala (66) hat sich im Rennen um den Führungsposten der Welthandelsorganisation (WTO) durchgesetzt. Die letzte noch verbliebene Kandidatin, die südkoreanische Handelsministerin Yoo Myung Hee, zog ihre Bewerbung zurück. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden stellte sich am Freitag (Ortszeit) hinter Okonjo-Iweala.

Die Personalie scheint damit so gut wie besiegelt. Zuletzt hatte nur die frühere US-Regierung unter Präsident Donald Trump den Sieg der Nigerianerin verhindert.

Die US-Regierung freue sich, Okonjo-Iweala zu unterstützen, erklärte das Büro des Handelsbeauftragten. Die Kandidatin bringe grossen wirtschaftlichen Sachverstand und Erfahrung in internationalen Belangen mit, hiess es. Sie war 25 Jahre bei der Weltbank und zwei Amtszeiten lang die nigerianische Finanzministerin. Die USA wollen mit der neuen WTO-Führung zusammenarbeiten, um «notwendige substanzielle» Reformen der Organisation zu erreichen, hiess es.

Okonjo-Iweala bedankte sich auf Twitter umgehend für die Unterstützung der US-Regierung.

Der Chef der ebenfalls in Genf ansässigen Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, gratulierte der Nigerianerin ebenfalls über Twitter. Sie werde die WTO als Generaldirektorin ausgezeichnet führen, schrieb er.

Ngozi Okonjo-Iweala: Erste Frau an der Spitze der Welthandelsorganisation

Ngozi Okonjo-Iweala ist eine an US-Eliteuniversitäten ausgebildete Ökonomin. Neben Kabinettsposten in Nigeria war sie lange bei der Weltbank. Dort war sie als geschäftsführende Direktorin unter anderem die Nummer zwei der Organisation.

Sie war zeitweise auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der globalen Impfallianz Gavi. Nun dürfte Okonjo-Iweala die erste Frau an der Spitze der WTO werden.

Ngozi Okonjo-Iweala
Ngozi Okonjo-Iweala wird die erste Frau an der Spitze der Welthandelsorganisation sein. - Keystone

Die Organisation, die die Regeln für den freien Welthandel überwacht, steckt derzeit in der tiefsten Krise seit ihrer Gründung 1995. Sowohl die Differenzen zwischen den grossen Handelsblöcken USA, China, EU als auch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern wachsen. Die USA haben unter Trump zudem das zentrale Organ der Streitschlichtung bei Handelsdisputen blockiert.

Der bisherige WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo war im August 2020 ein Jahr vor dem regulären Ende seiner zweiten Amtszeit zurückgetreten. Aus familiären Gründen, wie es hiess. Okonjo-Iweala setzte sich unter mehreren Kandidaten bei 163 der 164 WTO-Mitgliedsländer als Nachfolgerin durch. Als einziges Land blockierten die USA unter Trump eine Konsensentscheidung im Oktober und setzten auf die Südkoreanerin Yoo.

Anfang März wird der Generalrat der WTO-Mitglieder tagen, der die Ernennung beschliessen müsste. Möglich wäre aber auch eine frühere Einberufung des Rates.

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