Oberster Datenschützer bemängelt Tracking bei Ricardo und TX Group
Ricardo und die TX Group sollen laut dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten transparenter mit Daten umgehen.
Die Auktionsplattform Ricardo und die TX Group sollen die Datenweitergabe und das plattformübergreifende Tracking zum Zweck der zielgerichteten Werbung transparent ausgestalten. Zudem sollen sie gültige Einwilligungen einholen. Das fordert der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte zum Abschluss seines Berichts.
Das plattformübergreifende Tracking habe zur Erstellung von Persönlichkeitsprofilen geführt, und über dieses Tracking und die nachfolgende Datenverwendung zum Zweck zielgerichteter Werbung seien die Ricardo-Mitglieder nicht hinreichend informiert worden, heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (Edöb) vom Mittwoch.
Die sich daraus ergebenden Persönlichkeitsverletzungen hätten die von Ricardo und TX Group geltend gemachten überwiegenden privaten Interessen nicht zu rechtfertigen vermocht.
Unternehmen weisen Vorwürfe zurück
Auf Ersuchen von Ricardo und der TX Group, zu der auch Tamedia gehört, veröffentlichte der Datenschutzbeauftragte eine geschwärzte Version seines Schlussberichts. Beide bestreiten laut Mitteilung die dort enthaltenen Schlussfolgerungen «und bezeichnen die Empfehlungen des Edöb insgesamt als rechtlich haltlos».
Sie vertreten den Standpunkt, dass die an die TX Group übermittelten Daten keine Personendaten seien. Die Empfehlungen des Datenschutzbeauftragten betrachten sie zudem als gegenstandslos, da sie sich auf einen nicht mehr existierenden Sachverhalt und ein nicht mehr geltendes Gesetz beziehen würden.
Der Edöb hatte im September 2017 eine Sachverhaltsabklärung eröffnet und im April dieses Jahres abgeschlossen. Durchgeführt wurde diese Abklärung unter dem alten Datenschutzgesetz.