ÖV-Betriebe fordern gleichzeitige Maskenfreiheit in allen Bereichen
Mehrere Kantone sind sich einig: In den Läden muss die Maskenpflicht fallen, nicht aber im öffentlichen Verkehr. Nun tobt der ÖV-Verband. Er fordert Fairness.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Kantone wollen rasche Lockerungen, im ÖV soll die Maskenpflicht aber bleiben.
- Hiesige ÖV-Betriebe finden sich deshalb benachteiligt und fordern ein Umdenken.
Fast alle Kantone wollen bei den Öffnungs-Varianten schnelle Lockerungen – umstritten bleibt jedoch die Maskenpflicht. Die einen fordern den kompletten Fall des Nasen-Mund-Schutzes, die anderen wollen ihn zumindest noch im öffentlichen Verkehr. In den Läden aber müsse er fallen, so der Tenor.
Unfair, findet der Verband öffentlicher Verkehr (VÖV): «Wenn die Maskenpflicht fällt, dann nicht nur im Detailhandel, sondern auch in Zug, Bus und Tram», fordert Sprecher Roger Baumann.
Ansonsten bräuchte es in den Läden keinen Nasen-Mund-Schutz mehr, auf der Fahrt dorthin aber schon. «Damit entsteht das Gefühl, der öffentliche Verkehr sei gefährlicher als andere Innenräume.»
Maskensünder sorgen für Zoff
Was nicht stimme, wie Rolf Meyer von Bernmobil erklärt: «Der öffentliche Verkehr gilt seit Beginn der Pandemie nicht als ein Ort mit erhöhter Ansteckungsgefahr.» Auch er fordert deshalb «eine Gleichberechtigung der Branchen».
Die SBB wiederum betont den steigenden Komfort für Reisenden bei einer Aufhebung der Maskenpflicht. Gemeint ist damit unter anderem auch das Essen im öffentlichen Verkehr, das gerade während der Pandemie öfters für Ärger sorgte.
«Umgekehrt ist für die SBB aber wichtig, dass nicht viele Mitarbeitende krank werden», erklärt Mediensprecher Martin Meier. Ziel sei es nämlich, auch künftig das vollständige Angebot fahren zu können. Deshalb unterlasse Meier Spekulationen über mögliche Lockerungs-Varianten und plädiert stattdessen für ein «sorgfältiges Abwägen».