Recaro meldet Insolvenz an

Redaktion
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Dunkle Zeiten für die deutsche Automobilindustrie: Nach massiven Stellenstreichungen bei ZF, steht nun Recaro am Rand des Abgrunds.

Der Sitzhersteller Recaro ist zahlungsunfähig - wie geht es weiter? (Archivbild)
Der Sitzhersteller Recaro ist insolvent - wie geht es weiter? (Archivbild) - picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Dunkle Zeiten für die deutsche Automobilindustrie: Nach massiven Stellenstreichungen bei ZF, steht nun Recaro, der namhafte Automobilsitzhersteller, am Rand des Abgrunds und hat Insolvenz angemeldet, berichtet «Auto Illustrierte».

Wirtschaftliche Misere deutscher Automobilzulieferer

Nachdem der deutsche Automobilzulieferer ZF, wie von der «Auto Illustrierte» zu vernehmen, bereits die Streichung von 14'000 Arbeitsplätzen ankündigte, folgt nun die erschütternde Nachricht, dass auch der namhafte Hersteller von Autositz, Recaro, in finanzielle Nöte geraten ist. Am 31. Juli 2024 wurde die Insolvenz des in Kirchheim unter Teck ansässigen Unternehmens offiziell erklärt.

Eine unheilvolle Nachricht, insbesondere wenn man den Blick auf die 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtet, deren Zukunft nun im Dunkeln liegt – und das, obwohl sie im Zuge der wirtschaftlichen Probleme bereits erhebliche Opfer gebracht haben.

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Probleme der Automobilindustrie als Ursache

Die Insolvenz von Recaro, wie «Auto Illustrierte» informiert, steht sinnbildlich für die anhaltende Krise, mit der die gesamte Automobilindustrie momentan zu kämpfen hat. Ihnen machen schwierige Verkaufsmärkte zu schaffen sowie steigende Kosten und der zunehmend verschärfte Wettbewerb. Hinzu kommen die Herausforderungen der Transformation hin zu neuen Technologien, die zusätzlichen Druck auf die ohnehin gebeutelte Branche ausüben.

Recaro und ihre strategischen Verbindungen

Gleichzeitig ist essenziell zu erwähnen, dass Recaro Automotive seit 2016 zu der US-Investmentgesellschaft Raven Acquisition gehört und unter Lizenz der Stuttgarter Muttergesellschaft Recaro Holding produziert. Letztere fertigt neben Flugzeugsitzen auch Gaming-Sitze an. Beide Unternehmen teilen eine gemeinsame Geschichte, sind aber inzwischen rechtlich eigenständige, operierende Unternehmen.

Historischer Hintergrund von Recaro

Die Wurzeln von Recaro reichen bis ins Jahr 1957 zurück und führen nach der Schweiz, wo die Recaro AG (REutter CAROsserie) durch die Brüder Reutter gegründet wurde. Dieser Schritt erfolgte, nachdem ihr früheres Karosseriewerk an Porsche verkauft wurde. Es ist interessant zu erwähnen, dass Ferdinand Porsche bereits 1935 einen Prototyp des VW Käfers von Reutter bauen liess. Auch in den folgenden Jahren war die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen eng, was unter anderem die Entwicklung des Porsche 356 eindrucksvoll bezeugt: bei diesem Projekt war Reutters Unternehmen für die Karosserien verantwortlich.

Kommentare

User #2422 (nicht angemeldet)

Die Deindustrialisierung Deutschlands geht munter voran. Das Deutsche Volk ist allerdings selber Schuld wenn es sich nicht wehrt und sich so eine Regierung gefallen lässt.

User #3078 (nicht angemeldet)

Sehr schade, weil die Firma hat qualitativ hohe und gute verarbeitet Produkte verkauft!

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