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Reisekonzern Tui erhält weitere staatliche Milliardenhilfe

Keystone-SDA
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Deutschland,

Wegen der Corona-Krise erhält das Reiseunternehmen Tui weitere staatliche Hilfen. Der bestehende Kredit wird um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt.

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Das Reiseunternehmen Tui erhält weitere staatliche Hilfe. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Geschäftsausfall von drei Monaten wegen Corona erhält Tui weitere Hilfen.
  • Zu dem bestehenden Kredit gibt es einen Zuschlag von 1,05 Milliarden Euro.
  • Das Unternehmen kündigte an, bis zu 8000 Stellen im Ausland zu streichen.

Der weltgrösste Reisekonzern Tui soll zur Überbrückung des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise weitere staatliche Hilfen erhalten. Ein Sparprogramm wurde bereits aufgegleist.

Unter anderem werde dabei ein schon bestehender Kredit der Förderbank KfW um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mit. Tui hatte bereits ein erstes Hilfsdarlehen über 1,8 Milliarden Euro zugesprochen bekommen.

Wandelanleihe

Weitere 150 Millionen Euro sollen über die Konstruktion einer Wandelanleihe fliessen. Diese will das Unternehmen an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) ausgeben. Dieser könnte sich bei einer Umwandlung in Aktien dann mit bis zu neun Prozent an Tui beteiligen.

Die Ausgabe der Anleihe sei eine der vereinbarten Rahmenbedingungen für die weitere Hilfe, hiess es.

Finanzierung nach Geschäftsausfall sichern

Die Touristikbranche gehört zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Wirtschaftszweigen. Tui braucht das Geld, um die weitere Finanzierung nach rund drei Monaten Geschäftsausfall zwischen März und Juni zu sichern.

Die verzögerte Sommersaison läuft erst seit Juni. Tui fährt schon einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und geringeren Investitionen, erwartet aber erst in mittlerer Frist eine Erholung.

Tui
Das Unternehmen will ihre Flotte «Tuifly» rund um die Hälfte verkleinern. - dpa

«Mit dem Stabilisierungspaket werden sowohl die touristische Saisonalität im Winter 2020/21 sowie weitere längerfristige Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen durch Covid-19 abgedeckt.» Das schreibt Tui.

Anfang April hatte ein Bankenkonsortium den Weg für den ersten staatlich abgesicherten Grosskredit zur Dämpfung der Pandemie-Folgen frei gemacht. Tui ergänzte damit ein bestehendes Darlehensprogramm, blieb jedoch auf der Suche nach Wegen, um die Finanzkraft zu erhöhen.

8000 Kündigungen

Die Tui-Gruppe kündigte an, bis zu 8000 Jobs vor allem im Ausland zu streichen. Ausserdem soll die Flotte ihrer Airline Tuifly um über die Hälfte verkleinert werden. Dabei könnten dem Vernehmen nach 900 Vollzeitstellen wegfallen sowie mehrere Standorte geschlossen werden. Management und Belegschaft beraten nun über Details der Umsetzung.

Gewerkschaften kritisieren die Kürzungen: Die Konzernführung habe es in den vergangenen Jahren versäumt, hinreichende Rücklagen zu bilden und dafür hohe Aktionärsdividenden ausgeschüttet. Zudem dürfe man mithilfe staatlichen Geldes durch den KfW-Kredit keine Jobs abbauen.

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