René Benko zieht sich aus der Führung seiner Immobiliengruppe zurück
Aufgrund einer grossen Anzahl an Negativmeldungen zieht sich René Benko aus der Führung seiner angeschlagenen Immobiliengruppe zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- René Benko zieht sich aus der Führung seiner Immobiliengruppe zurück.
- Nachfolger wird der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz.
Nachfolger von René Benko wird der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz. Erübernehme die Restrukturierung der Immobilien- und Handelsholding und Benko übertrage seine Stimmrechte an Geiwitz.
René Benko hatte zunächst seine Immobiliengruppe mithilfe niedriger Zinsen und finanzstarker Investoren aufgebaut. Allerdings vermehrten sich zuletzt negative Schlagzeilen um den Österreicher. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Posten zu räumen.
Nach René Benko: Zukunft von Signa unter neuer Leitung
«Dies ist in der derzeitigen Situation die beste Lösung für das Unternehmen, seine Partner, Investoren sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter», sagte Benko laut Mitteilung. Es gelte nun, Vertrauen wiederherzustellen. Das Immobilienportfolio von Signa bleibe einzigartig. Alle Beteiligten seien gefordert, Signa jetzt zu unterstützen.
Geiwitz sagte, das Unternehmen brauche jetzt Ruhe und Ordnung. Es gelte, langfristige Lösungen zu finden. «Es ist daher verantwortungsvoll wie geboten, jetzt eine umfassende Konsolidierung für das Unternehmen einzuleiten», sagte der bekannte Sanierer. Die Qualität des Immobilien-Portfolios sowie die der geplanten Projekte insbesondere in Deutschland sei sehr gut.
Signa baut etwa in Hamburg den 245 Meter hohen Elbtower. Zur Unternehmensgruppe gehört auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. Das jüngste Verfahren wurde unter Geiwitz' Führung durchgeführt.
Die Herausforderungen von Signa
Auch die Hälfte der Globus Gruppe gehört zum Signa-Imperium. Im Sommer 2020 hatte Migros ihre Anteile an Benko und die thailändische Central-Gruppe verkauft.
Die Immobilienbranche hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen zu kämpfen. Wegen der gestiegenen Zinsen kam es bei der Gesellschaft Signa Prime Selection im Vorjahr zu einer Abwertung von 1,17 Milliarden Euro. Davon waren vor allem Immobilien in Deutschland betroffen, wie aus dem Konzernabschluss der Luxusimmobilienholding hervorgeht.
Signa habe zur Unterstützung weitere externe Berater engagiert, um mit Hochdruck eine Überprüfung aller Geschäftsbereiche durchzuführen und Massnahmen sowie ein ganzheitliches Konzept für die Gruppe zu erarbeiten, hiess es.
Insolvenz im Oktober gemeldet
Benkos Miteigentümer der Holding hatten den Milliardär nach Angaben des österreichischen Gesellschafters Hans Peter Haselsteiner aufgefordert, die Macht über das Firmengeflecht aufzugeben, nachdem sich Probleme in verschiedenen Sparten und bei diversen Projekten häuften.
So meldete die Signa-Sportartikelsparte im Oktober Insolvenz an. Der Bau des Elbtowers wurde unterbrochen.