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Richemont verkauft im Halbjahr deutlich weniger Schmuck und Uhren

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Genève,

Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat die Coronakrise in voller Härte zu spüren bekommen. Die Genfer verloren massiv an Umsatz.

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Kräftiges Wachstum verzeichnete Richemont in Amerika, im Mittleren Osten und Afrika, in Europa und vor allem auch in Japan. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Genfer Schmuckkonzern Richemont spürt die Corona-Krise.
  • Auch im zweiten Halbjahr bricht der Umsatz ein.

Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat die Coronakrise in voller Härte zu spüren bekommen. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21, also von April bis September, verloren die Genfer massiv an Umsatz und erzielten deutlich weniger Gewinn.

Der Umsatz brach um gut einen Viertel auf 5,48 Milliarden Euro ein, wie der Hersteller von Schmuck und Uhren von Marken wie Cartier, Piaget oder IWC am Freitag mitteilte.

Analysten hatten mit einem deutlicheren Umsatzminus von 30 Prozent gerechnet.

Der Einbruch hat sich abgezeichnet, bereits fürs erste Quartal musste Richemont im Juli einen Umsatzrückgang von 47 Prozent vermelden.

Die tiefen Verkaufszahlen schlugen auch auf die Ergebnisseite durch, doch auch da schnitt Richemont besser als am Markt befürchtet ab: Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 61 Prozent auf 452 Millionen Euro und so verblieb eine Marge von 8,3 Prozent nach 15,7 Prozent im Vorjahr. Die Erwartungen lagen da bei lediglich 1,4 Prozent.

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Die Richemont-Gruppe, zu der unter anderem die Luxusmarke Cartier gehört. - Keystone

Unter dem Strich gelang es Richemont, sich in der Gewinnzone zu halten. Es resultierte ein Gewinn von 159 Millionen Euro nach einem Plus von 869 Millionen im letzten Jahr.

Die Coronakrise brachte das Geschäft mit Luxusgütern vor allem während den Lockdown-Monaten praktisch zum Stillstand. Weltweit mussten Shops für längere Zeit schliessen und Reisebeschränkungen belasteten die für die Branche wichtigen Umsätze, die sie mit Touristen erzielen.

Richemont will E-Commerce weiter ausbauen

Bis auf China hätten alle Regionen deutliche Umsatzeinbussen verzeichnet, wird Verwaltungsratspräsident und Haupteigner Johann Rupert in der Mitteilung zitiert. In China seien die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr gar um 78 Prozent angewachsen. Zudem hätten auch die in den vergangenen Jahren in den Onlinehandel getätigten Investitionen eine gewisse Stütze geboten.

Den E-Commerce will Richemont weiter ausbauen. Bereits am Vorabend gab der Konzern bekannt, dass man mit dem chinesischen Internetriesen Alibaba in den Online-Händler Farfetch investieren will. Dafür nehmen die Genfer und die Chinesen je 300 Millionen US-Dollar in die Hand.

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Richemont ist auf der Suche nach weiteren Geldgebern. - Keystone

Zusammen will das Dreiergespann ein Gemeinschaftsunternehmen aufbauen, das die E-Commerce-Aktivitäten von Farfetch am chinesischen Markt umfasst. Alibaba und Richemont werden dafür jeweils weitere 250 Millionen Dollar aufwenden.

Farfetch wurde 2008 vom portugiesischen Entrepreneur José Neves ins Leben gerufen. Das Geschäftsmodell unterscheidet sich von anderen Online-Händlern dadurch, dass die Website als virtueller Marktplatz funktioniert, wo kleinere Boutiquen aus der ganzen Welt ihre Waren feilbieten.

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