Rieter mit hohem Verlust – besseres zweites Halbjahr erwartet

Keystone-SDA
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Winterthur Stadt,

Beim Spinnereimaschinenhersteller Rieter sind, wegen der Corona-Krise, im ersten Halbjahr 2020 die Zahlen in allen drei Geschäftsbereichen drastisch gesunken.

Rieter
Das Logo des Schweizer Industriekonzerns Rieter. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Mai verkündete Rieter einen grossen Umsatzeinbruch im ersten Halbjahr 2020.
  • Der Umsatz brach um 39 Prozent auf 254,9 Millionen Franken ein.
  • Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte wird ein stärkeres zweites Halbjahr erwartet.

Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter leidet stark unter der Corona-Pandemie. Wie bereits Ende Mai angekündigt, hatte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2020 mit einem kräftigen Umsatzeinbruch zu kämpfen. Demnach schrieben sie einen deutlichen Verlust. Im Ausblick zeigt sich Rieter aber zuversichtlicher.

Die Leistung aller drei Geschäftsbereiche sei stark zurückgegangen, teilte Rieter am Donnerstag mit. Die aussergewöhnliche Marktlage habe zu Verlusten in allen Bereichen geführt. Der Bestellungseingang ging ebenfalls deutlich zurück. Er sank um 34 Prozent auf 250,7 Millionen Franken.

Rote Zahlen in allen Bereichen

Die schwachen Verkaufszahlen führten unter dem Strich zu einem Verlust. Der Betriebsgewinn (EBIT) sackte auf -55,0 Millionen Franken (VJ -1,2 Mio), das Reinergebnis auf -54,4 Millionen (VJ -3,8 Mio) ab.

Analysten hatten nach der Gewinnwarnung im Mai mit einem solch schwachen Ergebnis gerechnet. Die tiefen Erwartungen wurden allerdings nochmals enttäuscht.

Eine Spinnmaschine von Rieter
Die Spinnmaschinen von Rieter finden derzeit kaum Abnehmer. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Auf Stufe EBIT wurden Verluste geschrieben.

In allen drei Geschäftsbereichen schlug die Corona-Krise voll durch. So verbuchte Machines & Systems einen Umsatzeinbruch um 46 Prozent. Bei Components lag das Minus bei 29 Prozent und After Sales erzielte 34 Prozent weniger. Auch der Bestellungseingang lag in allen drei Bereichen um 32 bis 34 Prozent unter dem Vorjahr.

Massnahmen rund um den Globus

Der Bereich Machines & Systems sei von der Verschiebung von Investitionen und Auslieferungen durch Kunden betroffen. Bei den Regionen ging der Umsatz besonders stark in Indien wegen des Lockdown zurück (-73%). Aber auch China, die anderen asiatischen Länder, sowie Nord- und Südamerika verzeichneten starke Einbussen. Einzig die Türkei steigerte sich deutlich, jedoch von einem sehr niedrigen Niveau.

Das Unternehmen hat weltweit Massnahmen umgesetzt. Etwa in der Schweiz und in Deutschland wurde einen Teil der Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt. Die Entscheidung über eine Verlängerung falle im September. Zudem sanken dank der Massnahmen die Kosten um rund 10 Millionen Franken.

Positiver Blick in die Zukunft

Für die zweite Jahreshälfte gibt sich Rieter optimistischer. Bereits im Juni hätten sich erste Anzeichen einer Markterholung gezeigt. Der Bestellungsbestand per Ende Juni betrug rund 490 Millionen, die Stornierungen lagen laut Rieter unter 5 Prozent.

Entsprechend werde in Bezug auf Umsatz und Profitabilität ein stärkeres zweites Halbjahr im Vergleich zur ersten Jahreshälfte erwartet. Konkrete Angaben macht das Unternehmen aber nicht.

Zudem gab Rieter eine Änderung in der Konzernleitung bekannt. Carsten Liske, Leiter des Geschäftsbereichs Machines & Systems, wird den Konzern im Juli 2021 verlassen. Über die Nachfolge wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

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