Rom und Berlin empört über russische Zwangsmassnahmen gegen Firmen

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Bern,

Russland hat Zwangsmassnahmen gegen deutsche und italienische Unternehmen erhoben. Die beiden Länder zeigen sich empört.

Gazprom Germania-Zentrale in Berlin. Der Bund beschäftigt sich mit der Zukunft von Gazprom-Tochter Sefe.
Gazprom Germania-Zentrale in Berlin. Der Bund beschäftigt sich mit der Zukunft von Gazprom-Tochter Sefe. - Paul Zinken/dpa

Deutschland und Italien haben empört reagiert auf die Entscheidung Moskaus, die Bosch-Tochter BSH Household Appliances und die Tochterfirma der italienischen Heiztechnik-Firma Ariston Thermo Group in Russland unter «vorläufige Aufsicht» des Konzerns Gazprom zu stellen.

«Wir verurteilen die angeordnete Zwangsverwaltung und behalten uns in enger Abstimmung mit Italien eine weitere Reaktion vor», hiess es am Samstagabend aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Die italienische Regierung bestellte den russischen Botschafter ein.

«Die Regierung verlangt eine Klarstellung zu der Verstaatlichung der Ariston Thermo Group», erklärte der italienische Aussenminister Antonio Tajani im Onlinedienst X. Italien arbeite in der Sache auch «mit Brüssel in Verbindung mit Deutschland» zusammen.

«Russland missachtet weiterhin internationale Gesetze und Regeln»

Tajani tauschte sich nach eigenen Angaben auch mit dem Ariston-Management über die Angelegenheit aus. Seine Regierung stehe «an der Seite der Unternehmen» und sei «bereit, sie auf allen internationalen Märkten zu schützen».

Ein EU-Sprecher verurteilte das Vorgehen Moskaus als «einen weiteren Beweis für Russlands Missachtung internationaler Gesetze und Regeln».

In Moskau war am Freitag ein auf Donnerstag datiertes Dekret von Staatschef Wladimir Putin veröffentlicht worden, das die Kontrolle über alle Ariston-Aktien in russischen Unternehmen an Gazprom Household Systems überträgt, eine Tochter des staatlichen russischen Gasriesen Gazprom.

Betroffen sind demnach der Ableger Ariston Thermo Rus, welcher der Ariston Holding NV gehört, sowie die Firma BSH Household Appliances, die wiederum der BSH Hausgeräte GmbH gehört – einem Joint Venture, das von den deutschen Konzernen Bosch und Siemens gegründet worden war und seit 2015 vollständig zu Bosch gehört.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Moskau sich der russischen Tochterfirmen diverser westlicher Unternehmen bemächtigt, wie etwa des Lebensmittelriesen Danone oder des Bierherstellers Carlsberg. Die russischen Behörden sprechen in diesen Fällen von der Übernahme einer «vorläufigen Kontrolle» und stellen sie als Antwort auf westliche Sanktionen gegen russische Unternehmen dar.

Kommentare

Äuä-1

Wer jetzt immer noch Firmen in Russland betreibt, ist selber schuld! War haben die anderes erwartet?

User #1639 (nicht angemeldet)

Wie Du mir, so ich Dir …

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