RWE sorgt sich nach US-Wahl um Windprojekte
Donald Trumps Wahlsieg in den USA bereitet RWE Kopfzerbrechen. Der Energiekonzern befürchtet Verzögerungen bei seinen Offshore-Windprojekten.
Am 13. November 2024 äusserte RWE Bedenken bezüglich seiner US-Windprojekte. «Der Spiegel» berichtet, dass der Konzern nach Trumps Wahlsieg um seine Offshore-Vorhaben fürchtet. Besonders betroffen sei ein Projekt vor der US-Ostküste.
Trump hatte sich in der Vergangenheit kritisch zur Offshore-Windenergie geäussert. Das Unternehmen entwickelt derzeit Offshore-Windprojekte mit einer Kapazität von rund 6 Gigawatt in den USA. «Das Ziel von RWE, weitere Elektrolyse-Kapazitäten zu errichten, kann sich dadurch verzögern», berichtete der Konzern in einem Statement am Dienstag.
Vor dem Hintergrund möglicher Verzögerungen im amerikanischen Offshore-Windmarkt hat das Unternehmen eine Entscheidung getroffen: Es sollen Aktienrückkäufe im Gesamtvolumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro getätigt werden.
Diese Massnahme soll das Bekenntnis des Unternehmens unterstreichen, Werte für die Aktionäre zu schaffen. Die Aktienrückkäufe sollen noch im vierten Quartal 2024 starten und sich über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten erstrecken.
RWE: Expansion im US-Markt
Das Engagement des Unternehmens in den USA reicht weiter zurück. Am 1. März 2023 schloss der Konzern die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses ab. Dies machte RWE zu einem führenden Unternehmen für erneuerbare Energien in den USA.
Das Unternehmen selbst berichtet, dass durch den Zusammenschluss das neue Unternehmen RWE Clean Energy, LLC entstand. Mark Noyes wurde zum CEO ernannt. Das Erneuerbare-Energien-Portfolio des Unternehmens in den USA wuchs dadurch auf 8 Gigawatt.
Die Übernahme stärkte RWEs Position erheblich. Das Unternehmen verfügt nun über eine Entwicklungspipeline von mehr als 24 Gigawatt in den Bereichen Onshore-Windkraft, Solar und Batteriespeicher. Hinzu kommen Auktionsgewinne für Offshore-Windprojekte mit einem Potenzial von rund 3,9 Gigawatt.
RWE trotz Wahlergebnis auf dem Vormarsch
Trotz der politischen Unsicherheiten setzt das Unternehmen seine Wachstumsstrategie fort. Das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres Nettoinvestitionen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro getätigt.
Die Investitionen flossen laut «ZfK» in Offshore-Windkraftprojekte in der Nordsee sowie neue Solar- und Onshore-Windparks in Europa und den USA. Das grüne Erzeugungsportfolio stieg auf 36'200 Megawatt. Weitere Projekte mit einer Kapazität von 11'200 Megawatt befinden sich im Bau.