Salt macht Kasse mit dem Verkauf von Handyantennenmasten
Salt verkauft für 800 Millionen Franken an die Firma Cellnex 2'800 Handyantennenmasten in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Salt verkauft 2'800 Handyantennenmasten.
- Die spanische Firma Cellnex lässt sich die Masten knapp 800 Millionen Franken kosten.
Zwei Jahre nach Sunrise macht auch Salt mit dem Verkauf von Handyantennenmasten Kasse. Für 700 Millionen Euro (knapp 800 Millionen Franken) verkauft der drittgrösste Mobilfunker der Schweiz 2'800 Masten an die spanische Cellnex.
Cellnex werde 90 Prozent an der neuen Betreiberfirma besitzen, welche die Salt-Masten in der Schweiz managen werde, teilte die spanische Firma am Dienstag in einem Communiqué mit.
Teil eines Paketverkaufs
Der Deal ist Bestandteil eines Paketverkaufs des Salt-Eigentümers Xavier Niel. Der Telekomunternehmer verkauft nicht nur in der Schweiz Antennenmasten an Cellnex, sondern auch in Frankreich und Italien, wo er den Mobilfunkanbieter Iliad besitzt.
Insgesamt übernimmt Cellnex 10'700 Masten in den drei Ländern und bezahlt dafür 2,7 Milliarden Euro. Salt und Iliad wollen mit dem Geld ihre Schulden senken und die Netze ausbauen, um im harten Wettbewerb in ihren Märkten standhalten zu können, wie sie bekannt gaben.
500 neue Antennen in der Schweiz
Im Gegenzug müssen Salt und Iliad nun Miete bezahlen. Cellnex rechnet mit 510 Millionen Euro zusätzlichem bereinigten Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) jährlich, wenn der Vertrag voll umgesetzt ist. Die Abmachung beinhaltet auch den Bau von 500 neuen Antennenmasten in der Schweiz durch Cellnex bis 2027, und 3'500 weiteren Masten in Frankreich und Italien.
Der Vertrag habe eine Laufzeit von 20 Jahren mit einer automatischen Verlängerung um 10 Jahre, hiess es weiter. Mit dem Verkauf könne man die 4G- und 5G-Netze schneller ausbauen, weil man mehr Investitionskapazitäten zur Verfügung habe, erklärte Iliad-Chef Thomas Reynaud.
Sunrise machte es vor
Vorreiter für einen Verkauf von Handyantennenmasten war in der Schweiz Sunrise. Die Nummer zwei hierzulande hatte vor zwei Jahren 2'239 ihrer damals insgesamt 3'600 Mobilfunkmasten für eine halbe Milliarde Franken an ein Konsortium verkauft, das mehrheitlich der Cellnex gehört. Weitere Aktionäre sind der Versicherer Swiss Life (28 Prozent) und die Deutsche Telekom (18 Prozent). Später kamen noch weitere Antennenstandorte hinzu. Insgesamt betreibt Cellnex derzeit hierzulande 2'470 Masten.
In anderen Ländern gibt es den Trend zum Verkauf und Zurückleasen schon seit einigen Jahren. So hatte etwa der französische Mobilfunkanbieter Bouygues mehrere hundert Masten in ländlichen Gebieten ebenfalls an Cellnex veräussert.