Kunden sauer: Salt wechselt «proaktiv» Abo – fünf Franken teurer
Salt hat einigen Kunden das Günstig-Abo angepasst, obwohl diese das nicht veranlasst hatten. Der Telekom-Anbieter spricht von einem «proaktiven Upgrade».
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Das Wichtigste in Kürze
- 2021 lancierte Salt ein Günstig-Abo für 9,95 Franken pro Monat – dies «lebenslang».
- Doch nun wurde das Abo neu lanciert und der Preis auf 14,95 Franken pro Monat gesetzt.
- Trotz des «lebenslang»-Versprechens wurde auch der Preis bei einigen Erstkunden angepasst.
Seit 2021 gibt es das Günstig-Abo «GoMo» von Salt. Bei der Lancierung damals versprach der drittgrösste Schweizer Telekom-Anbieter den ersten 50'000 Kunden den Preis von 9,95 Franken pro Monat.
Und zwar «lebenslang», so das Versprechen der Firma. Dies beinhaltete unlimitierte Telefonie, SMS/MMS sowie Datenvolumen innerhalb der Schweiz.
Das «GoMo»-Abo wurde im Oktober erstmals teurer (12,95 Franken). Erstkunden bezahlten weiterhin wie versprochen den alten Preis.
Ende 2024 hat Salt das Abo aber neu lanciert, in «GoMo+» umbenannt und den Preis auf 14,95 Franken gesetzt.
«Bestehende Kunden bezahlen weiterhin den bisherigen Preis»
Dieses beinhaltet neu 3 Gigabyte Daten in Europa. Zudem bietet Salt erstmals auch Datenpakete für die Nutzung im Ausland an. Der Anbieter versprach aber: «Bestehende Kunden bezahlen weiterhin den bisherigen Preis.»
Doch Kundin Petra L.* erhält dennoch plötzlich eine Rechnung von 14,95 Franken pro Monat statt wie bisher 9,95, wie «CH Media» berichtet.
Sie soll den Preis für das «GoMO+»-Abo zahlen, ohne einen Wechsel beantragt zu haben. Doch wieso?
Laut Salt-Sprecherin Ana Biljaka habe die Kundin zuvor ihr Smartphone im Ausland genutzt. «Eine kleine Gruppe» von «GoMo»-Abo-Kunden sei in der Vergangenheit durch die Roaming-Nutzung aufgefallen.
Salt: Haben «proaktiv ein Upgrade durchgeführt»
Der Telekom-Anbieter habe diese als «besonders geeignet» für das neue und teurere «GoMo+»-Abo eingestuft. Laut Biljaka habe man bei ihnen «proaktiv ein Upgrade auf ‹GoMo+› durchgeführt».
Betroffen seien «weniger als drei Prozent unserer gesamten Kundenbasis». Es könnten also Hunderte bis Tausende Salt-Kunden betroffen sein.
Den Betroffenen habe man die Anpassung per Mail mitgeteilt, so Biljaka. Diese hätten mit einem Klick das Upgrade ablehnen können. Sollte ein Kunde die Ablehnungsfrist verpasst haben, «kann das Upgrade jederzeit problemlos rückgängig gemacht werden».
Das Mühsame dabei: Betroffene Kunden müssen sich via Chat an Salt wenden, um die Anpassung rückgängig zu machen. Bei Petra L. habe das via Chatbot nicht geklappt, eine Kundenberaterin musste es dann anpassen. Die bereits zusätzlich bezahlten fünf Franken wurden ihr gutgeschrieben.
Dass ein Anbieter von sich aus Kunden auf ein neues Abo wechselt, sei im Gegensatz zu automatischen Preiserhöhungen ungewöhnlich. Letzteres kündigten zuletzt etwa die Sunrise-Tochter Yallo sowie Salt an.
*Name geändert