Salzgitter AG: Stahlkonzern hält an seiner Strategie fest
Die Salzgitter AG steht vor grossen Herausforderungen. Der Stahlkonzern kämpft mit schwierigen Marktbedingungen und einer möglichen Übernahme.
Erst vor wenigen Tagen präsentierte die Salzgitter AG ihre Neunmonatszahlen. Konzernchef Gunnar Groebler erklärte: Sollte es zu einem Angebot kommen, würden Vorstand und Aufsichtsrat im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine fundierte Stellungnahme abgeben.
Er betonte, dass das Ziel weiterhin sei, die Wettbewerbsfähigkeit auszubauen und die Transformation voranzutreiben. Der Stahlkonzern verzeichnete in den ersten neun Monaten 2024 einen Umsatzrückgang auf 7,7 Milliarden Euro.
Das EBITDA sank auf 320,6 Millionen Euro. Groebler führte aus: «Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2024 waren nicht nur für uns, sondern für die gesamte europäische Stahlindustrie sehr herausfordernd».
Mögliche Übernahme im Gespräch
Die GP Günter Papenburg AG, zweitgrösster Aktionär der Salzgitter AG, erwägt eine Übernahmeofferte. Gemeinsam mit einem Recycling-Konzern aus Nordrhein-Westfalen plant sie ein Angebot für die Aktien des Stahlkonzerns.
Das Land Niedersachsen, grösster Anteilseigner, prüft derzeit diese Pläne. Trotz der Übernahmegerüchte bleibt die Salzgitter AG fokussiert.
Groebler betonte: «Unser Fokus liegt unvermindert darauf, die angesprochene Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der Salzgitter AG auszubauen und die langfristige Transformation voranzutreiben». Das Unternehmen setzt weiterhin auf seine Strategie «Salzgitter AG 2030».
Herausforderungen und Massnahmen
Die europäische Stahlindustrie leidet unter einer schwachen Nachfrage und Billigimporten aus China. Salzgitter reagiert mit Massnahmen zur Ergebnisstabilisierung und Liquiditätssicherung.
Zudem führt das Unternehmen Gespräche mit Arbeitnehmervertretern über strukturelle Anpassungen. Ein wichtiger Schritt war der kürzlich abgeschlossene Verkauf der Mannesmann Stainless Tubes Gruppe.
Groebler erklärte: das Unternehmen würde damit die Konzernstruktur noch stärker mit den Zielen von 'Salzgitter AG 2030' in Einklang bringen.
Transformation zur CO2-reduzierten Stahlproduktion
Trotz der aktuellen Herausforderungen treibt Salzgitter seine Transformation voran. Das Projekt SALCOS® zur CO2-reduzierten Stahlproduktion macht Fortschritte.
Groebler berichtete davon, dass inzwischen die ersten Anlagenteile geliefert wurden und der Bau des Reaktorturms der Direktreduktionsanlage begonnen habe.
Die Salzgitter AG bleibt also trotz möglicher Übernahme und schwieriger Marktbedingungen auf Kurs. Das Unternehmen setzt weiterhin auf seine Transformationsstrategie und arbeitet an der Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit.