SBB fährt Halbjahresverlust von 142 Millionen Franken ein
Die SBB hat im ersten Halbjahr 2022 einen Verlust von 142 Millionen Franken eingefahren. Die Coronakrise wirkt bei den Passagierzahlen noch immer nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB fährt im ersten Halbjahr 2022 einen Verlust von 142 Millionen Franken ein.
- Gründe sieht sie in hohen Energiekosten sowie den Nachwirkungen der Coronakrise.
- Die Passagierzahlen sind noch immer nicht auf Vorkrisenniveau.
Das Halbjahresergebnis der SBB sei besser ausgefallen als in den ersten sechs Monaten 2021 (-389 Millionen Franken), es sei jedoch mit -142 Millionen Franken weiterhin negativ, schrieb die SBB am Donnerstag in einer Mitteilung. So sind die Passagierzahlen noch immer rund zehn Prozent tiefer als vor der Coronakrise. Sorgen bereiten der SBB zudem die hohen Energiekosten.
Long-Covid bei den Bundesbahnen
Noch immer spürt das Unternehmen jedoch die Auswirkungen von Corona: Die Nachfrage stagniere seit Mai auf einem rund zehn Prozent tieferem Niveau als vor der Pandemie, heisst es in der Mitteilung. «Im ersten Halbjahr 2022 waren insgesamt täglich 1,1 Millionen Passagiere im Regional- und Fernverkehr unterwegs, 43,9 Prozent mehr als 2021, aber immer noch 15,1 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie 2019.»
Doch die Situation bleibt für die SBB angespannt. Sorgen bereiten die hohen Energiepreise. Die SBB fahre zwar mit 90 Prozent Anteil Wasserkraft, die mehrheitlich aus eigenen Kraftwerken stammt. Aktuell produzieren diese jedoch wegen der Trockenheit und der tiefen Pegelstände der Stauseen weniger Energie.
Drohender Stromengpass am Horizont
Damit die SBB in einer Mangellage eigenen Strom erzeugen könne, «hält sie ihre Stauseen derzeit möglichst gefüllt», schrieb sie weiter. Als Folge davon müsse man nun «Ersatzenergie zu stark steigenden Kosten am Markt beschaffen».
Dies habe sich bereits im ersten Halbjahr negativ auf das Ergebnis des Bereichs Infrastruktur Energie mit -24,2 Millionen Franken (2021: +17,5 Millionen Franken) ausgewirkt. «Die Situation hat sich im Sommer verschärft und wird das Jahresergebnis 2022 stark belasten.»