Schweiz und USA erleichtern den Handel mit Arzneimitteln
Die Schweiz und die USA unterzeichneten bereits im Januar ein Abkommen, um den Arzneimittelhandel zu erleichtern. Nun trat es in Kraft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA ist der zweitwichtigste Partner der Schweiz in der Pharmabranche.
- Deswegen wurde im Januar ein Handelsabkommen geschlossen, der nun in Kraft tritt.
- Er vereinfacht im Speziellen administrative Vorgänge zwischen den beiden Staaten.
Die Schweiz und die USA vereinfachen den Handel mit Arzneimitteln. Ihr Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Guten Herstellungspraxis ist am Donnerstag in Kraft getreten. Es senkt den administrativen Aufwand für die Branche.
Unterzeichnet worden war das Mutual Recognition Agreement (MRA) der Schweiz und der USA im Januar. Bevor es in Kraft treten konnte, musste gegenseitig die Funktionsweise der zuständigen Behörden beurteilt werden. Diese Beurteilung von Swissmedic und der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) war positiv. Das teilte nun das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit.
Inspektionsergebnisse werden geteilt
Über die Zulassung von Arzneimitteln entscheiden beide Seiten trotz Abkommen weiterhin selbst. Doch die Behörden können nun auf Inspektionsergebnisse der jeweils anderen Behörde zurückgreifen. Heute muss die Heilmittelbehörde des importierenden Landes Inspektionen im Herkunftsland selbst durchführen.
Das Abkommen solle Pharmaunternehmen ermöglichen, Kosten zu senken und Lieferfristen zu verkürzen, schrieb das Seco. Verbesserungen erwartet es auch bei der Versorgungssicherheit. Gleichzeitig würden für die Schweizer Pharmaindustrie nun die gleichen Voraussetzungen gelten wie für die EU und das Vereinigte Königreich.
USA ist zweitwichtigster Handelspartner in Pharmabranche
Die USA sind laut Seco der zweitwichtigste Handelspartner der Schweizer Pharmabranche. 2022 exportierte die Schweiz Arzneimittel für rund 29 Milliarden Franken in die USA. Ausserdem führte sie für etwa 5 Milliarden Franken Arzneimittel aus den USA ein. Entsprechende Abkommen hat die Schweiz auch mit der EU, Kanada und Grossbritannien.
Swissmedic begrüsste das Abkommen in einer Mitteilung und sprach von einem «weiteren Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit mit der FDA». Das Schweizer Heilmittelinstitut will darauf hinwirken, den Geltungsbereich des Abkommens auf Impfstoffe auszuweiten.