Trotz einer allgemeinen Abnahme der Arbeitszeit seit 2018 haben Schweizer Arbeitnehmer im Jahr 2023 mehr als im Vorjahr gearbeitet.
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Ein Mann arbeitet im Büro an einem Bildschirm. (Symbolbild) - Pixabay

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz haben 2023 etwas mehr gearbeitet als im Jahr davor. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit pro Stelle legte um 0,2 Prozent zu.

Auf die längere Sicht sieht es jedoch anders aus: Zwischen 2018 und 2023 hat die wöchentliche Arbeitszeit pro Vollzeitarbeitnehmer deutlich abgenommen, wie einer am Dienstag veröffentlichten Meldung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zu entnehmen ist. So arbeiteten die Angestellten 2023 im Schnitt 46 Minuten weniger als noch 2018. Eine durchschnittliche Arbeitswoche betrug 2023 noch 40 Stunden und 12 Minuten.

Das BFS begründet diesen Rückgang mit der Abnahme der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit um 9 Minuten auf 41 Stunden und 43 Minuten. Zudem hätten die wöchentlichen Überstunden im Schnitt um 15 Minuten auf 40 Minuten abgenommen. Auf der anderen Seite ging die durchschnittliche Absenzenzeit um 22 Minuten auf 2 Stunden und 11 Minuten hoch.

Absenzenvolumen sinkt

Laut BFS machen Krankheiten oder Unfälle mit knapp zwei Dritteln den grössten Teil des jährlichen Absenzenvolumens. Im Vorjahresvergleich gingen die Absenzen 2023 recht deutlich zurück. Fehlten die Arbeitnehmer 2022 im Schnitt noch 9,3 Tage bei der Arbeit, waren es vergangenes Jahr noch 7,6 Tage.

Die geringste Absenzenquote verzeichnete dabei die Branche Information und Kommunikation mit 5,9 Tagen pro Vollzeitstelle. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe und den Berufen im Bereich Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige Dienstleistungen fehlten die Angestellten im Schnitt 6,0 Tage.

Am längsten waren die Absenzen mit 11,6 Tagen in der Land- und Forstwirtschaft und in der Immobilienbranche und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 9,4 Tagen.

Mehr Ferien für Schweizer

Während die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Fünfjahresvergleich (2018–2023) im Schnitt weniger arbeiten mussten, erhielten sie auch mehr Ferien. Die Zahl der Ferienwochen ging im selben Zeitraum um 0,3 Tage auf 5,2 Wochen pro Jahr hoch.

Laut Mitteilung hatten die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren mit 5,0 Wochen etwas weniger Ferien als die jüngeren und älteren Arbeitnehmer. Sie genossen 2023 im Schnitt 5,5 (15- bis 19-Jährige) respektive 5,6 Wochen Ferienwochen (50- bis 64-Jährige).

Im internationalen Vergleich sind die Schweizer Arbeitnehmer ziemlich fleissig. Klammert man wie im Ausland die Personen aus, die der Arbeit gleich eine ganze Woche fernbleiben, hat die Schweiz eine durchschnittliche Vollzeit-Wochenarbeitszeit von 42 Stunden und 33 Minuten. Das sei der höchste Wert unter allen EU/EFTA-Ländern, heisst es in der Mitteilung.

Schweizer Arbeitszeiten im internationalen Vergleich

Am kürzesten war die Arbeitszeit nach dieser Berechnungsmethode 2023 in Finnland mit 36 Minuten und 29 Minuten, gefolgt von Belgien mit 36 Stunden und 32 Minuten. Im Schnitt mussten die EU-Bürger 38 Stunden und 5 Minuten pro Woche arbeiten.

Wenn man jedoch auch die Erwerbstätigen in Teilzeit dazu rechnet, gehört die Schweiz mit einer durchschnittlichen Arbeitswoche à 35 Stunden und 30 Minuten zu den Ländern mit der niedrigsten Wochenarbeitszeit. Das liegt jedoch daran, dass hierzulande so viele Menschen in Teilzeit beschäftigt sind.

Mit dieser Berechnungsmethode hat Griechenland mit 39 Stunden und 48 Minuten die längste, die Niederlande mit 30 Stunden und 33 Minuten die kürzeste Arbeitszeit, wobei der Schnitt bei 35 Stunden und 42 Minuten liegt.

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