Der Schweizer Detailhandel erholt sich auch im Juni weiter von den Corona-Auswirkungen. Die Umsätze nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent zu.
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Die Umsätze im Schweizer Detailhandel haben wieder angezogen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Detailhandel konnte im Juni weiter erholen.
  • Branchen wie der Versandhandel konnten ihren Verkauf weiter steigern.
  • Die Uhren- und Schmuckbranche verzeichnet noch immer tiefere Umsätze als im Vorjahr.
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Die Umsätze im Schweizer Detailhandel wurden auch im Juni noch stark von den Auswirkungen der Coronaviruspandemie beeinflusst. Sie erholten sich aber nach ersten positven Signalen im Mai weiter. Branchen wie der Versandhandel oder der Handel mit IT-Geräten konnten ihren Absatz erneut steigern. Andere hingegen, etwa wie die Uhren- und Schmuckbranche verzeichnen noch immer tiefere Umsätze als gegenüber dem Vorjahr.

Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Umsätze im Detailhandel kalenderbereinigt über alle Branchen hinweg um 0,4 Prozent zu. Dies gemäss den provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Branchen erleben unterschiedliche Auswirkungen

Der Lebensmitteldetailhandel inklusive Getränke und Tabakwaren legte im Vergleich zum Vorjahr nominal zu. Ohne Berücksichtigung der Teuerung sind es 6,8 Prozent (real: +5,7%). Dabei scheinen Hamsterkäufe allerdings deutlich abgenommen zu haben. Im Mai hatten die Lebensmittelläden nämlich noch eine Umsatzzunahme gegenüber Vorjahr um knapp 20 Prozent verzeichnet.

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Menschen kaufen im Lebensmittelgeschäft Aldi ein. Der Detailhandel erholt sich auch im Juni von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. - Keystone

Der Nicht-Nahrungsmittelsektor hatte im März (nom. -18,1%) und April (nom. -38,9%) wegen der Ladenschliessungen noch massive Umsatzeinbussen verzeichnet. Nun zeigte sich mit einem nominalen Minus von 1,4 Prozent im Juni wieder eine deutliche Normalisierung.

Allerdings waren die Branchen noch immer sehr unterschiedlich von den Auswirkungen der Krise betroffen.

Umsätze im Detailhandel saisonal beeinflusst

Der Handel mit IT-Geräten (nom. +33%), Haushaltsgeräten, Einrichtungs- und Heimwerkerbedarf (nom. +17,6) und der Versandhandel (nom. +12,7) legten erneut stark zu.

Gleichzeitig verzeichneten die Uhren-, Schmuck- und Kleiderbranche (nom. -12,3%) sowie im Bücher- und Sportwarenhandel (nom. -5,6%) noch immer starke Umsatzverluste.

Die Umsatzeinbussen bei den Tankstellen setzten sich mit nominal -22,2 Prozent (real -7,3%) nach -24 Prozent im Mai weiter fort.

Verglichen mit dem Vormonat gingen die Detailhandelsumsätze um saisonale Einflüsse bereinigt nach einer äusserst steilen Zunahme im Mai (nom. +29,8%) wieder etwas zurück: Sie nahmen nominal um 3,6 Prozent (real -3,8%), ohne Tankstellen um 4,2 Prozent (real -4,4%) ab.

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Verkäufer in einer Migros-Filiale. - Keystone

Während Lebensmittel (nom. -9,5%) wieder weniger gefragt waren als im Mai, legten im Nicht-Lebensmittel-Sektor alle Branchen, mit Ausnahme des Versandhandels (nom. -6,6%) zu.

Auch die Tankstellen verzeichneten nominal um 4,0 Prozent höhere Umsätze als im Mai. Besonders zulegen konnte auch die von der Krise stark gebeutelte Uhren- und Schmuckbranche. Diese setzte im Juni nominal wieder um 9,3 Prozent mehr um (real +9,2%) als im Vormonat.

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