Schweizer Industrie erwartet weiterhin hohes Wachstum
Schweizer Industrieunternehmen zeigen sich laut einer Befragung der Beratungsfirma EY trotz der sich eintrübenden Weltwirtschaft weiterhin sehr optimistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Grund für die anhaltend gut Stimmung orten die Experten darin, dass sich die Branche überwiegend in hochqualitativen Nischen bewegt, was sie zwar krisenresistenter, aber nicht unverwundbar mache.
Konkret bewerten mit 58 Prozent gut die Hälfte aller befragten Schweizer Industrieunternehmen ihre eigene Geschäftslage als positiv. Dies seien fast gleich viele Firmen wie vor einem Jahr, teilte EY am Montag mit. Zeitgleich sei der Anteil an Industrieunternehmen, die sich negativ über die eigene Situation äussern, auf nur noch 4 Prozent und damit auf den tiefsten Wert seit 2011 gesunken.
Auch mit Blick nach vorne erwarten 43 Prozent der rund 220 nicht-börsenkotierten Schweizer Industrieunternehmen, dass sich in den nächsten Monaten die eigene Geschäftslage weiter verbessere. «Wir führen dies vor allem darauf zurück, dass Firmen gelernt haben, mit dem Risiko des zu starken Schweizer Frankens umzugehen», schreiben die EY-Experten im Industriebarometer 2019.
«Auch wenn Anzeichen bestehen, dass die Konjunktur im In- und Ausland schwächelt, muss man bedenken, dass sich der Schweizer Mittelstand zum Grossteil in hochqualitativen Nischen bewegt», erklärte André Bieri, Leiter Middle Markets bei EY. Dies mache die Industriefirmen zumindest kurz- bis mittelfristig krisenresistenter. Eine unbesonnene Haltung bleibe aber riskant, warnte Bieri.
Ebenfalls virulent bleibe der Fachkräftemangel, welcher neben schwankenden Rohstoffpreisen, einer Abschwächung der Konjunktur oder IT-Sicherheitslücken Sorgen bereite. So wolle jedes vierte Unternehmen zusätzliche Mitarbeitende einstellen. Zwei Drittel davon fänden aber nur mit Mühe geeignete Fachkräfte.