Schweizer kaufen immer mehr Bio-Fleisch
Die Nachfrage nach Bio-Fleisch hat im ersten Halbjahr zugenommen. Allerdings bleibt das Öko-Fleisch nach wie vor eine Nische.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer haben im ersten Halbjahr 2019 mehr Biofleisch gekauft.
- Mit vier Prozent liegt der Anteil aber immer noch sehr tief.
Für die meisten Schweizer gehört Fleisch auf den Teller. Dieses stammt immer öfters von Bio-Bauernhöfen. Dies zeigt der aktuelle Marktbericht Bio vom Bundesamt für Landwirtschaft.
Im ersten Halbjahr wurden 3121 Tonnen Bio-Frischfleisch in der Schweiz verkauft. Bei der Charcuterie waren es 1215 Tonnen. In der Vorjahresperiode waren es noch 2816 beziehungsweise 1182 Tonnen.
Mit einem Anteil von rund einem Drittel am gesamten Bio-Fleisch-Absatz besonders beliebt ist Hack. Rindshackfleisch in Bio-Qualität kommt so auf einen Anteil am Gesamtmarkt von 15 Prozent.
330 Franken für Bio-Lebensmittel
Schweizer sind Bio-Weltmeister. 330 Franken geben wir jährlich für nachhaltige Lebensmittel aus. Fleisch ist allerdings nicht das beliebteste Bio-Produkt.
Denn unter dem Strich ist der Bio-Anteil beim Fleisch verhältnismässig tief. Trotz Wachstum liegt der Anteil am Gesamtmarkt bei bescheidenen vier Prozent. Zum Vergleich: Bei den Eiern liegt der Marktanteil bei 28, beim Brot bei 25 und beim Gemüse bei 22 Prozent.
Hauptgrund dürfte der Preisunterschied sein. Für Biofleisch zahlen Schweizer im Schnitt 50 Prozent mehr. Massiv ist der Unterschied beim Poulet: Hier liegt der Aufschlag gar bei 160 Prozent. Schweinekoteletts in Bio-Qualität sind hingegen nur 39 Prozent teurer.
Mehr Tierwohl bei Bio-Fleisch
Wer Biofleisch kauft, fördert das Tierwohl. Die Ställe sind grösser, die Tiere haben regelmässigen Auslauf. Zudem bleiben Jungtiere zum Teil länger bei der Mutter. Die Bio-Suisse-Richtlinien verlangen auch, dass Tiere biologisches Futter erhalten, welches frei von Gentechnik ist.
Während die Vorteile für das Tier unbestritten sind, sieht das Bild bei der Ökobilanz weniger klar aus. Zwar werden bei der Bio-Landwirtschaft weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt und weniger Kraftfutter verfüttert. Je nach Fleischart schneidet die Bio-Variante schlechter ab, weil die Tiere mehr Platz benötigen.