Die Stimmung unter den exportorientierten Schweizer KMU bleibt gut. Auch politische Debatten konnten den Wachstum nur begrenzt stoppen.
Der KOF-Konsensus rechnet 2018 und 2019 mit einem etwas tieferen BIP.
Der KOF-Konsensus rechnet 2018 und 2019 mit einem etwas tieferen BIP. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Befürchtungen von Handelsrestriktionen und andere Debatten drückten den Schweizer Export.
  • Trotzdem soll sich die Nachfrage an Schweizer Produkten im Wachstum befinden.
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Gemäss der aktuellen Umfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) erwarten über 60 Prozent aller KMU im vierten Quartal 2018 steigende Exporte.

Der entsprechende Index, der heute Donnerstag veröffentlicht wurde, erreicht per Anfang des Quartals einen Wert von 77 Punkten und ist somit fast so hoch wie der Rekordwert der Umfragereihe, die 2010 gestartet wurde.

Ein positives Bild zeigt auch das Credit Suisse Exportbarometer. Das Barometer, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, liegt mit 1,4 Punkten zwar etwas tiefer als in den Vormonaten, aber nach wie vor weit in der Wachstumszone. Den leichten Rückgang des Barometers führen die Ökonomen der Grossbank vor allem auf die politische Debatte um das Haushaltsbudget in Italien sowie auf die Befürchtung weiterer Handelsrestriktionen zurück - insbesondere durch die USA.

Keine Gründe für Stimmungsumschwung

Diese Entwicklungen würden bis zu einem gewissen Grad die Stimmung der Einkaufsmanager dämpfen, Gründe für einen veritablen Stimmungsumschwung sehe man «zum jetzigen Zeitpunkt» aber nicht, hiess es.

Zwar habe sich im Vergleich zu den vergangenen Monaten die konjunkturelle Ausgangslage für Schweizer Exporteure weiter eingetrübt, doch sei diese Entwicklung weniger ausgeprägt als noch zu Beginn des Jahres, so die CS-Ökonomen weiter.

Signale für weiteres Wachstum in Europa

Gleichwohl sei auch in der nahen Zukunft mit einer wachsenden Nachfrage nach Schweizer Exportgütern zu rechnen. Gemessen an den wichtigsten Einkaufsmanagerindizes dürfte die Industrieproduktion in Europa nämlich weiter wachsen, was sich positiv auf die Nachfrage nach Schweizer Exportgütern auswirke.

Als wichtiges Indiz hierfür verweist die CS auf die wichtigsten Einkaufsmanagerindizes, die für die Industrieproduktion in Europa weiteres Wachstum signalisieren würden. Das würde sich auch positiv auf die Nachfrage nach Schweizer Exportgütern auswirken.

Der mit Abstand wichtigste Exportmarkt ist und bleibt in jeder Hinsicht Deutschland, heisst es weiter. Dahin wollen 81 Prozent der befragten KMU in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen ausführen, auf Platz zwei folgt Frankreich. Während sich die Zahlen für Deutschland nur geringfügig verändert hätten, habe Frankreich als Exportdestination eine deutliche Zunahme von 12 Prozent verzeichnet. Dahinter folgt neu Österreich auf Platz drei, sowie die USA und Italien, letztere ebenfalls mit einem deutlichen Anstieg.

Normalisierung im kommenden Jahr erwartet

Für 2019 rechnet die Credit Suisse mit einer Normalisierung, jedoch im «positiven Sinne», wie die Bank betont. Das rekordhohe Wachstum des laufenden Jahres werde nur schwierig zu halten sein.

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